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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 147
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0149
Trotz eifriger Nachforschungen durch Herrn Hoog, Stadtarchivar Lörrach, konnte das gesuchte
Avertissement nicht nachgewiesen werden. Obwohl die Karlsruher Zeitung seit 1. 1. 1758 bestehen
soll, datieren die frühesten gesammelten Bände im Badischen Generallandesarchiv in
Karlsruhe erst ab 1784. Schriftliche Mitteilung von Herrn Hoog vom 27. Januar 1978.

Bildnachweis

Die Bilder 1, 2, und 3 aus der Haas'schen Schrift über seine Presse, 4, 5, 6 und 7 vom Verfasser
gezeichnet und die Fotos für 8 bis 12 von Rolf Jeck, Basel.

Einige Bemerkungen zum ältesten
alamannischen Grabfund aus Lörrach

von Gerhard Fingerlin

Das erstmals 1102/03 urkundlich genannte »Lorracho«, die heutige Stadt Lörrach, ist
in der archäologischen Erforschung des frühen Mittelalters seit langem ein fester Begriff.
Dies ist in erster Linie einem mit Schmuckstücken reich ausgestatteten Grab des 5. nachchristlichen
Jahrhunderts zu verdanken, von dem Teile schon 1887 entdeckt worden waren
(Fingerring), wozu sich dann 12 Jahre später noch andere Funde (Fibeln, Ohrring,
Haarnadel) einstellten (Abb. 1). Eine systematische Untersuchung dieses alamannischen
Frauengrabes in der »Tumringer Straße« hat allerdings nie stattgefunden, und wir müssen
deshalb die ursprüngliche Ausstattung anhand besser ergrabener und dokumentierter
Befunde aus anderen Orten rekonstruieren. Unvollständig ist nicht nur die Schmuckgarnitur
geborgen worden. Es fehlen auch andere Teile der Tracht und mit Sicherheit
weitere Beigaben. Nicht ausgeschlossen, daß Reste des Grabes immer noch unberührt
unter der Straßendecke liegen. Auch die nähere Umgebung des Fundplatzes ist nicht
weiter erforscht worden. Im Bereich unterkellerter Häuser wäre ohnehin nichts mehr zu
finden gewesen, andere Flächen, zu denen neben der Straße auch Garten- und Hofareale
gehören, blieben bis heute unzugänglich.

Damit sind manche Fragen offen und können durchaus kontrovers diskutiert werden.
So wurde beispielsweise in einer neueren Arbeit ein Zusammenhang dieses sehr früh datierten
Frauengrabes mit den wesentlich jüngeren Bestattungen im nahegelegenen »Hirschengarten
« (7. Jahrh. n. Chr.) entschieden verneint, während schon Friedrich Kuhn
und nach ihm andere die beiden Fundstellen als Teile ein und desselben Ortsfriedhofs angesehen
haben. Die Beantwortung dieser Frage ist für die Lörracher Frühgeschichte von
einiger Bedeutung, hängt daran doch die genauere Bestimmung der Gründungszeit,
ebenso unsere Vorstellung von Charakter und Struktur dieser ältesten Siedlung. Anders
ausgedrückt: steht am Anfang der Entwicklung von Lörrach eine vornehme alamanni-
sche Familie, die in dörflicher Gemeinschaft lebt - oder ist das reiche Frauengrab an der
Tumringer Straße nur Zeugnis für das kurzfristige Bestehen eines Adelshofes, der mit der
späteren Dorfsiedlung im gleichen Bereich nichts zu tun hat? Es fällt schwer, hier das Für
und Wider abzuwägen, und wenn sich dabei die Auffassung von früher Gründung und
Kontinuität durchsetzt, dann ist dies - ohne weitere Grabung - im strengen Sinne nicht
zu erweisen, sondern nur sehr wahrscheinlich zu machen.

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