Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 159
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0161
Vom Wiesental
vor mehr als 50 Jahren

von Helmut Bender

In neuen Reiseführern zu lesen, versteht sich von selbst - in älteren Reiseführern zu
stöbern, kann mitunter immerhin reizvoll und amüsant sein - besonders dann, wenn es
sich dabei um One und Gegenden handelt, die uns vertraut, die uns ein Stück Heimat
sind.

Das Wiesental, besonders in seinem untern Teil von Lörrach bis Schopfheim - Hausen
, gehört mit zu unserm Markgräflerland, ist auch in historischer Sicht ein gewachsener
Teil von ihm, wenn nicht gar mitsamt Rötteln eines seiner Herzstücke schlechthin.
Dort, wo sich die Wiese oberhalb Schopfheims westwärts wendet, dort dürfte sowohl
die natürliche als auch die geschichtliche Grenze zwischen dem hinteren und vorderen
Wiesental liegen: gewissermaßen mit einem weitausholenden Arm greift die (ehemalige)
Markgrafschaft dann über Schopfheim hinaus noch ein gut Stück ostwärts ins Hauensteiner
Land und damit ins Vorderösterreichische hinein - erst 1805/06 wurde mit der
Errichtung des Kurfürstentums bzw. nachmaligen Großherzogtums Baden dann ein politisch
einheitliches Land geschaffen.

Daß ein »Führer durch das Wiesental (Basel — Feldberg) im südlichen Schwarzwald«
(»Bearbeitet von Arnold Maritschnig - Im Selbstverlag der Wiesentalstädte...«), der
zwischen 1920 und 1930 erschienen ist, das gesamte Wiesental zum Thema hat, ist selbstverständlich
. Wenn wir uns im folgenden in unsern Auszugszitierungen und Kurzkommentaren
auf den Raum zwischen Lörrach und Schopfheim bzw. Hausen beschränken,
werden wir so dem Markgräflerland und damit unserer speziellen Regio gerecht. Daß
wir den allgemeinen Teil entsprechend miteingliedern, liegt auf der Hand. Was wir damit
erstreben, ist eine Art Kurzdokumentation eines Teils unserer Heimat aus der Sicht jüngerer
Zeit, die freilich in vielem bereits Geschichte geworden ist.

»Das schöne, fruchtbare Tal zieht sich von den Höhen des Feldberges hinunter durch
den Schwarzwald in's Markgräflerland und verliert sich endlich in der Rheinebene. Dort
vereinigt sich die Wiese, 'des Feldbergs liebliche Tochter', wie sie der alemannische
Dichter Peter (!) Hebel benannt hat, mit dem Allvater Rhein...« heißt es korrekt und
einigermaßen gravitätisch im Einführungsabschnitt »Das Wiesental«.

Die gesamte Schrift umfaßt 80 Druckseiten, sie ist mit zeitgenössischen Photographien
reich bebildert, das Einführungskapitel reicht bis S. 28. »Es ist ein typisches
Schwarzwaldtal, in dessen Bevölkerung sich echte, gesunde Schwarzwälderart und unverfälschtes
Alemannentum in der ausgeprägtesten Weise bis auf die heutige Zeit erhalten
hat...«, fährt der Verf. dann fort, und: »Während der Bewohner des hinteren Wiesentales
mehr das zurückhaltende Wesen des Schwarzwälders zur Schau trägt, ist der Bewohner
des vorderen Wiesentales bereits hineingezogen in die rastlose Tätigkeit, die von
der nahen Handelsstadt Basel ausgeht und zur Folge hatte, daß im Wiesentale und seinen
zahlreichen Gemeinden sich allerorts eine blühende Industrie entwickelte. Die Bewohner
des freundlichen Tales haben es verstanden, sich die modernen Kulturfortschritte
und Erfindungen zu Nutze zu machen, dabei aber ihren Stamm und das gesunde Volkswesen
frei von fremden Einflüssen zu erhalten, trotzdem durch die vielseitige Industrie
sich viel fremde Elemente ansiedelten...«. Zu seinem Vorgehen meint der Verf. dann anschließend
u. a.: »Hebel hat seine Heimat besungen, indem er, vom Ursprung ausgehend
, dem Lauf des Flusses... folgte; wir aber müssen unseren Leser bitten, uns auf umgekehrtem
Wege, von den großen Verkehrslinien aus zu folgen...«.

Es gibt dann einen knappen historischen Abriß, der zugleich eine topographische Gesamtwürdigung
darstellt: »Manche Orte und Städte sind reich an historischen Bauten
und Erinnerungen aus früheren Zeiten und manche Ruine zeugt von bewegten Tagen.

159


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0161