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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 163
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0165
sich jeder wohlfühlen und für gute Unterkunft ist in Hotels, Gasthöfen und Privat-
Wohnungen reichlich gesorgt. Für den, der sich dauernd niederlassen will, bietet die
Stadt selbst, sowie die reizende Umgebung Gelegenheit genug zum Bau von Landhäusern
und Villen. - Auskunft erteilt der Verkehrsverein und Buchhandlung Uehlin«. Fünf
»Hotels und Gasthöfe« werden anschließend detailliert und in ähnlichem Preisgefüge
wie bei Lörrach aufgeführt, »außerdem befinden sich in Schopfheim noch eine Anzahl
guter Einkehrgasthöfe, Gartenwirtschaften und Konditoreien«.

»Ins hintere Wiesental« nennt sich das letzte Kapitel, das wir hier zu berücksichtigen
haben: »Die Berge, welche vom vorderen Wiesental aus nur in der Ferne sichtbar sind,
hegen jetzt in nächster Nähe... Man fühlt sich klein als Mensch in dieser gewaltigen Natur
und fühlt mit, wie Dichter Hebel, der in dem hinter Schopfheim an der Bahn liegenden
freundlichen One Hausen seine Heimat hat, seiner 'Wiese' und seinem Schwarzwald
so innig und freudevoll und aus tiefstem Herzen sein Lied gesungen hat«.

Nach den Abschnitten Zell, Schönau und »Todtnau und das Feldberggebiet« gibt es
noch ein Kurzkapitel »Das Wiesental als Wintersportgebiet«, das sich freilich auf das
hintere Wiesental bezieht. In einem »Schlußwort« heißt es dann noch u. a.: »Es ist leicht
einzusehen, daß bei einem so großen Gebiete eine Broschüre nur allgemein gehalten
werden kann, jedoch ist über die einzelnen Teile von den Bürgermeisterämtern und Verkehrsvereinen
jede gewünschte Auskunft bereitwilligst und kostenlos zu erhalten«. Eine
jeweilige Kurzzusammenfassung in französischer und englischer Sprache (»Le Wiesenthal
« bzw. »The 'Wiesenthal'«) beschließt unseren Reiseführer, dessen kartonierte Vorderseite
sinnigerweise eine Markgräfler Kirche und dessen Rückseite ein Schwarzwaldhaus
ziert.

Etliche Zeitläufe sind inzwischen auch übers Markgräflerland und übers Wiesental dahingeeilt
. Gerade unsere Nachkriegszeit hat tiefgreifende Veränderungen bedingt, sei's
im Hinblick aufs Straßennetz, auf Neuansiedlungen, auf weitere Industrieanlagen. Und
doch ist die Gegend in vielfacher Weise sich selbst geblieben. Es gibt gültige und nicht
mehr gültige Aussagen in unserm Wiesentalführer. Was das Reizvollere daran, mag jeder
Leser für sich persönlich entscheiden.

Vom Ganggalaris in Steinen

von Helmut Bender

Johannes Künzig(»Schwarzwald-Sagen«, Jena 1930, 3. Auflage, Düsseldorf 1976) hat ihn
unter den »Hausgeistern« angesiedelt, doch freilich hat er auch einiges mit dem munteren
Neckgeist Poppele vom Hohenkrähen im Hegau gemein.

In Steinen im Wiesental trieb er sein Wesen bzw. sein Unwesen angeblich noch im vergangenen
Jahrhundert. Wer er eigentlich war, darüber ist nichts Genaueres bekannt. Ein
Hausgeist wie in etwa der Rüdi in Obereggenen oder der wackere Hausgeist auf der Rosenburg
, dem legendären Schlößlein auf den Schloßmatten bei Müllheim. Zuletzt hätte er in einer
Scheuer gehaust, die man dann abriß, und seitdem hätte er endlich Ruhe gegeben...

Den Pferden legte er gar zu gern ihr Geschirr verkehrt auf (vgl. u.). Selbst die Nachtwächter
waren nicht gefeit gegen ihn. Wer seiner spottete, bekam es unweigerlich mit ihm zu tun.
- So erging es auch einem Mädchen, das mit andern zusammen in der Spinnstube saß und
sich begierig und ungläubig zugleich allerlei Geister- und Gespenstergeschichten erzählen

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