Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 176
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0178
Ein Mammut - Milchzahn vom »Hebelhof« in Hertingen

von WilH Werth

Als Ende 1975 beim Bau des Gästehauses vom »Hebelhof« in Hertingen zahlreiche
Spuren einer römischen Bohnerzverhüttung zutage kamen^, fand Hermann Kallmann
im entdeckten Brunnenbereich unter meterhohen Lößlehmschichten den Backenzahn
eines jungen Mammuts. Das Fundstück ist zum größten Teil erhalten (Abb. 1 u. 2) und
ist der Rest von den insgesamt nur vier Backenzähnen dieses Eiszeitelefanten, die sechsmal
erneuert wurden. Er wiegt 95 Gramm. Die Kaufläche ist noch 3,5 cm breit und 4 cm
lang. Vollständig mag sie etwa 8 cm mal 3,5 cm gewesen sein.

Für die genauere Bestimmung darf ich mich bei einem Fachmann, Herrn Professor
Dr. Ekke W. Guenther, Ehrenkirchen, herzlich bedanken: Es handelt sich um den 3.
Milchmolar (mm 3 dextr.) im rechten Unterkiefer eines jungen Mammuts (Mammuthus
primigenius Blumenb.) im Alter von 6 bis 7 Jahren. Etwa abgekaut sind 15 % des Zahnes
. Erhalten blieb der vordere Zahnteil mit 4 Schmelzlamellen, die im eisenhaltigen
Wasser tiefschwarz gefärbt wurden. Deckzement fehlt.

Der Milchzahn ist etwas unterhalb des Zahnhalses an der Zahnwurzel abgebrochen
(Abb. 2). Die Zahnhöhle ist gut zu erkennen. Sie läuft nach oben in drei Teile aus. Die
Abbrüche am Zahn scheinen zum Teil alt zu sein, andere deuten auf Baggereinwirkung
hin. Das Stück konnte leicht mit einem dunklen Stein verwechselt werden. Zum Glück
wurde es abgeliefert.

In der urgeschichtlichen Abteilung des Museums am Burghof in Lörrach ist das Stück
zu betrachten, wo es neben den gewaltigen Backenzähnen von Alttieren eine gute Vorstellung
von der Größe eines Jungtieres dieser Riesensäuger aus der Würmeiszeit vermittelt
.

^ W. Werth »Römische Eisenverhüttung im »Hebelhof« Hertingen«, Festschrift Elisabeth
Schmid, Basel 1977, S. 290-3Ol/Geographische Hefte 1977.

Abb. i: Milchzahn seitlich, etwas von oben, Schmelzlamellen schwarz

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