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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 95
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0097
Der Krieg zwischen Basel und Österreich (1445 - 49)
und seine Auswirkungen auf die Dörfer
am Hoch- und Oberrhein

von Erhard Richter

Nach der Niederlage der Alemannen bei Zülpich (496) gegen die Franken ließen die
Sieger die alte alemannische Gaueinteilung unangetastet. Der Gau, zu dem unser Gebiet
gehörte, war der Breisgau, der bis zum Jahre 1318 ungeteilt erhalten blieb. Doch schon
im 11. und 12. Jahrhundert bildeten sich innerhalb seines Bereiches kleinere Grundherrschaften
, wie hier bei uns die Herrschaft Rheinfelden mit ihrer nahezu uneinnehmbaren
Burg auf einem Felsen im Rhein, dem sogenannten Steint.

In den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII.
trat im Jahre 1080 ganz unvermittelt ein Graf Rudolf von Rheinfelden als Gegenkönig
auf. Doch nach seiner tödlichen Verletzung in der Schlacht bei Hohenmölsen (1080) fielen
seine Besitzungen an Graf Friedrich von Hohenstaufen. Später kam die Herrschaft
Rheinfelden an die Zähringer und wurde dann über die Grafen von Kyburg Besitz des
Hauses Habsburg21.

Diese Herrschaft reichte im Jahre 1450 auf der rechten Rheinseite bereits von der
Wehramündung bis zum Grenzacher Horn, wobei allerdings der obere Teil der Gemarkung
Grenzach ausgenommen blieb.

Als die Herrschaft Rheinfelden durch Graf Rudolf im 11. Jahrhundert schon eine Rolle
in der deutschen Geschichte spielte, war das auf der linken Rheinseite gelegene Rheinfelden
noch ein unbedeutendes Dorf. Doch um die Mitte des 12. Jahrhunderts erhielt
dieses von den Zähringer Herzögen die Stadtrechte.

Im Jahre 1225 wurde nun sowohl die Herrschaft Rheinfelden als auch die gleichnamige
Stadt reichsunmittelbar, wodurch beide nur allein der kaiserlichen Gewalt unterstanden
. Doch schon 1331 verpfändete Kaiser Ludwig der Baier die Herrschaft und die Stadt
an die Habsburger. Im Jahre 1415 wurden beide Gebilde wieder Eigentum des Reiches,
als sich der habsburgische Herzog Friedrich bei den Auseinandersetzungen zwischen
Kaiser und Papst auf die Seite des letzteren geschlagen hatte. Nach der Versöhnung des
Kaisers mit dem Herzog im Jahre 1425 erhielt dieser jedoch die Herrschaft wieder zurück
. Die Stadt wurde damals ebenfalls aufgefordert, unter habsburgische Botmäßigkeit
zurückzukehren, was von ihr aber abgelehnt wurde.

Durch diese Ereignisse war die Herrschaft mit dem Stein im Rhein nun österreichisch,
die Stadt aber reichsunmittelbar. Die österreichischen Herzöge gaben jedoch ihre Ansprüche
auf die Stadt nicht auf, und als im Jahre 1433 die Herrschaft Rheinfelden von
Herzog Albrecht, dem Regenten der vorderösterreichischen Lande, an Wilhelm von
Grünenberg verpfändet wurde, übernahm dieser auch die Ansprüche Österreichs auf die
Stadt. Nun befürchteten die Städter nicht ohne Grund, daß der reiche Pfandherr seine
Ansprüche mit List oder Gewalt zur Geltung bringen würde. Deshalb schlössen sie am
9. Juni 1445 ein zehnjähriges Bündnis mit Basel, wodurch sie sich jedoch gänzlich mit
den Habsburgern verfeindeten.

Ihr Hauptgegner war deren Vertreter, Freiherr Wilhelm von Grünenberg, Herr der
Burg und Herrschaft Rheinfelden. Außerdem stand der Stadt Rheinfelden aber noch der
gesamte österreichische Adel der Umgebung feindlich gegenüber. Mit diesem hatte sich
auch Basel überworfen, weil es sich im Frühjahr 1445 an einigen Edelleuten dafür gerächt
hatte, daß diese im Jahr zuvor den französischen Armagnaken bei ihrem Einfall Vorschub
geleistet hatten. Zur Strafe wurden damals von den Städtern einige ihrer Burgen,
wie z. B. Pfeffingen und Blotzheim, erobert und besetzt.

Als die Feindseligkeiten zwischen der Stadt Rheinfelden und Österreich begannen,
zogen die Basler am 7. Juli 1445 mit 1200 Mann auf dem rechten Rheinufer bis vor Säk-

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