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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 1.1984
Seite: 99
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0101
Erst seitdem ist auch das Rheinsträßle hochwassersicher. 1959 wurde es weiter ausgebaut
und zum Teil neu trassiert, zugleich als Umgehungsstraße von Istein und Efringen zur
B 3.

Jetzt erst war auch die Trassierung einer Autobahn in der Rheinaue möglich. In unserem
Abschnitt wurde sie 1957-1958 gebaut und 1959 dem Verkehr übergeben. Sie lehnt
sich in ihrer Streckenführung weitgehend dem Rheinlauf von Tulla an. Nur gab es diesmal
bei Rheinweiler erhebliche Schwierigkeiten, weil man damals das neue Bett des
Rheins bis an die Vorberge im Osten herangerückt hatte. Da mußten zunächst 12 Häuser
und 8 Scheunen fallen. Die beiden Fahrbahnen wurden durch Weglassen der Standspuren
und Verminderung der Mittelstreifenbreite geringer dimensioniert und gleichzeitig
um 1,5 m in der Höhe gegeneinander versetzt, um das Bauwerk besser dem Gelände anpassen
zu können (Schäfer 1977, S. 75-78). Gegen die jetzt neu oberhalb vorbeiführende
Rheinstraße wurde eine Stützmauer aus Travertin errichtet.

Die Engetalstraße (heute B 3)

Der völlige Mangel an Bauresten mittelalterlicher Burgen unterstreicht die Beobachtung
, daß im Mittelalter und auch späterhin hier noch keine Straße durch die Enge ging.
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zum Bau einer Straße, nachdem
die umliegenden Gemeinden 1869 der Regierung eine entsprechende Petition unterbreitet
hatten. Um Überschwemmungen zu vermeiden, kam die Trasse an den westlichen
Talrand und wurde entsprechend hoch gelegt. Dabei mußten Korallenkalkwände angeschnitten
werden. Nördlich der Kalten Herberge fand die neue Straße den Anschluß an
die »Alte Poststraße«. Bei den nach 1960 vorgenommenen Umbauten wurde auch eine
Stützmauer gegen eine neu angeschnittene Lößwand errichtet.

3. Die Bahnlinie Schliengen - Haltingen

Im Jahre 1838 wurde in Mannheim mit dem Bau der Bahn durch die Oberrheinebene
begonnen, 1844 war sie bis Offenburg fertig. Zwischen Schliengen und Efringen, wo die
größten Gelände- und Untergrundschwierigkeiten anzutreffen waren, ist sie zwischen
1840 und 1848 gebaut und erst 1851 bis Haltingen weitergeführt worden. 1855 erfolgte
der Anschluß bis Basel.

Es war dies keineswegs die erste Bahnstrecke am Südende des Oberrheingrabens.
Schon 1840 hatte die linksrheinische Bahn von Mülhausen her St. Louis erreicht und
1844 Basel.

Zwei Varianten einer Trassenführung boten sich an: eine Trasse über den Schliengener
Berg und dann ins Engetal, eine andere dem Westhang der Vorberge entlang. Eine Trasse
durch die Rheinaue verbot sich damals, weil die Rheinkorrektion noch lange nicht so
weit vorgeschritten war. Die alljährlichen Hochwässer verunmöglichten diese Trassenführung
. Man entschied sich für die Trasse entlang dem Westhang der Vorberge, der
Schliengener Berg erschien zu steil. »Der Eisenbahnbauer von einst fürchtete Steigungen
weit mehr als Kurven« (Kuntzemüller 1953, S. 19-20). Dagegen konnte man die Randtrasse
im Westen in stets gleichbleibender Höhe von 257 m NN führen, also ganz horizontal
. Vier Bahnhöfe liegen daher heute in gleicher Meereshöhe. »Eine so lange Horizontale
gibt es im ganzen badischen Eisenbahnnetz nicht wieder« (Kuntzemüller 1953,
S. 21).

Die Trassierung besorgte Johann Sauerbeck. Die Trasse folgt fast sklavisch jedem Vorsprung
der Vorberge und weicht in jede Weitung aus, sofern sie die Tälchen nicht mit einer
Brücke überwindet. Daher gibt es zwischen Schliengen und Efringen 12 Links- und
11 Rechtskurven, von denen 5 einen Radius kleiner als 400 m haben (Kuntzemüller 1953,
S. 21).

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