Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 122
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0124
Im Badischen Oberland vor 200 Jahren

Aus dem Reisebericht eines österreichischen Kameralisten
von Helmut Bender

Als »Drittes Blatt 1893« hatte der Historiker Bernhard Erdmannsdörffer (* 1833 in
Altenburg/Thüringen, zuerst Professor in Greifswald und in Kiel, ab 1874 in Heidelberg
, f 1901 ebenda; vor allem durch seine zweibändige »Deutsche Geschichte vom
Westfälischen Frieden bis zu Friedrich dem Großen«, 1892 f. sowie durch die Herausgabe
der »Politischen Korrespondenz Karl Friedrichs von Baden«, 5 Bände, 1888 - 1900,
bekanntgeworden) in den »Badischen Neujahrsblättern« »Das Badische Oberland im
Jahre 1785. Reisebericht eines österreichischen Kameralisten« herausgebracht. 1891 waren
in dieser Reihe Karl Billingers »Bilder aus der Urgeschichte des Badischen Lands«
(als »Erstes Blatt«) und im darauffolgenden Jahr Friedrich von Weechs »Badische Truppen
in Spanien 1810 - 1813« (als »Zweites Blatt«) veröffentlicht worden. Die Schriftenreihe
erschien zunächst in Karlsruhe (»Druck und Verlag der G. Braun'schen Hofbuchhandlung
«) und später in Heidelberg (»Neue Folge« in »Carl Winter's Universitätsbuchhandlung
«, 1898 ff.). Als herausgebende Institution zeichnete die »Badische Historische
Kommission«, von Großherzog Friedrich I. inszeniert. Die ihr gestellte Hauptaufgabe
war, »die Kenntnis der Geschichte des Großherzoglichen Hauses und des Badischen
Landes zu fördern«. Das geschah auf mannigfache und gewissermaßen nach
Schwierigkeitsgraden gestaffelte Weise: neben der Herausgabe der »Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins« (1886 ff.) sowie der »Mitteilungen der Badischen Historischen
Kommission« (ihrem eigentlichen Organ) betreute und subventionierte sie eine
stattliche Reihe von spezifischen und speziell badischen Publikationen (so etwa Eduard
Heycks »Geschichte der Herzoge von Zähringen«, Freiburg 1891 oder Eberhard Got-
heins »Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes und der angrenzenden Landschaften«,
Straßburg 1890 ff.); demgegenüber sollten sich die »Badischen Neujahrsblätter« als
»Veröffentlichungen, die in gemeinverständlicher Sprache verfaßt sind, an die weitesten
Kreise unseres Volkes ...« richten und, damaliger Diktion zufolge, vor allem auch in der
Jugend »die Liebe zur vaterländischen Geschichte und damit auch die Vaterlandsliebe
selbst wecken und nähren«. Jeweils zum Jahresbeginn wurde ein solches Heft (in der Regel
unter oder auch über 100 Druckseiten) vorgelegt, thematisch »von den ältesten Zeiten
bis zur Gegenwart, aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens, aus Geschichte, Literatur
und Kunst, Lebensbeschreibungen hervorragender Fürsten, verdienter Männer aller
Stände usw.« Der Preis einer jeden dieser Veröffentlichungen innerhalb der Neujahrsblätter
war auf eine Mark festgesetzt worden.

Alles in allem hat man sowohl in der Wahl der Mitarbeiter (etwa Konrad Beyerle,
Friedrich Panzer, Fridrich Pfaff) als auch der Themen (etwa über die Heldensagen im
Breisgau, die Besitznahme Badens durch die Römer, die badischen Markgrafschaften im
16. Jahrhundert) eine glückliche und noch für die heutige Situation und Forschungslage
gewinnbringende Hand gehabt. Es sei in diesem Zusammenhang auch an die Übernahme
der seinerzeit (1875) von Friedrich von Weech, dem führenden badischen Historiker in
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, begründeten »Badischen Biographien« durch die
»Badische Historische Kommission« anno 1900 erinnert (vgl. dazu des Verf. Rezension
der »Neuen Folge« der »Badischen Biographien« in »Markgräflerland« 2/1983).

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