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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 168
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0170
Heute noch lebendig ist der Familienname Krebs, früher durch Vögte und Gerichtsleute
oder halbadlige Dienstleute häufig in historischen öffentlichen Stellungen genannt.
Ihren Namen hat man mit dem Krebsfang in Verbindung gebracht, was an sich möglich
wäre. Wahrscheinlicher dürfte sein, daß damit einer bezeichnet wurde, der als Schutzrüstung
eine sog. Krepse, einen Brustpanzer, trug. Freilich ist auch hierfür der Flußkrebs
namengebend gewesen.

Probleme mit »Wein*

Im Frühjahr mußten wir, wenn es kalt war, gelegentlich schon in der Zeitung lesen,
daß der Wein erfroren sei. So hat ein Berichterstatter auch einmal geschrieben, eine
Bäuerin vom Tüllinger Berg habe ihm gesagt, daß es beim Wein vorkommen könne, daß
der strenge Frost das Austreiben der jungen Schosse verhindere. Dieser Berichterstatter,
Schreiber oder Redakteur — wer und was er war, ist nicht festgehalten — war erkennbar
ein Lügenbeutel. Daß der Wein junge Schosse treibe, sagt keine Rebbäuerin zwischen
Grenzach und Freiburg.

In Lörrach hat die Stadt an einer wegen einer Fehlplanung notwendigen hohen Mauer
mit »wildem Wein« einen erträglichen Zustand schaffen wollen. Wer den nur ausschenkt
? Wilden Wein gibt's allenfalls im Herbst, wenn der Most im Faß gärt. Natürlich
kann auch einmal ein Weinsäufer wild werden, wenn er davon zuviel getrunken hat.

Wenn der Lörracher wilde Wein von der Sorte Bauamt mal ein paar Liter hergibt,
dann versprechen wir dem im Blettli zitierten Erfinder der Sorte, ihn zur Blankenhorn-
medaille vorzuschlagen. Das ist eine der bedeutendsten, nobelsten und rarsten Auszeichnungen
in diesem unserem Lande.

Fritz Wolfsberger

von Fritz Fischer

Fritz Wolfsberger wurde am 10. März 1902 in Müllheim geboren; am Aschermittwoch,
dem 11. Februar 1959, ist er in einem Freiburger Krankenhaus gestorben. Wenige Tage danach
wurde er in seiner Heimatstadt, die ihm ein Ehrengrab stiftete, beigesetzt.

Fritz Wolfsberger ist nicht nur ein Dichter, sondern auch ein wahrhaftiger Fürsprecher
des Markgräflerlandes und seiner Menschen gewesen. Was die Markgräfler bewegte
, was sie still in sich trugen, worüber sie betrübt oder erfreut waren, das hat er bis in die
feinsten Äderchen mitempfunden. Der Heimat, so wie man sie vom »Lueginsland« herab
ausgebreitet sieht vom Blauen bis zum Rhein und auch noch weiter landauf, landab,
hinüber und herüber, hatte er sich mit Leib und Seele verschrieben. Ihr sang er seine
schönsten Lieder. Diese waren nicht am Schreibtisch entstanden; die Landschaft und die
Menschen des Markgräflerlandes hatten ihm die Verse in den Sinn gegeben. Urwüchsig
und echt, von treffender Bildhaftigkeit, ein wenig vom Schalk und von gesundem Mut-

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