Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 79
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0081
Zu unserer großen Überraschung trafen wir dort auf einen Heizkanal aus Sandsteinen,
der in einen ehemaligen Brenn- oder Schmelzofen führte (Abb. 8).

Im neuausgegrabenen Teil des Gebäudes fanden wir neben viel Keramik auch wieder
verschiedene Werkzeuge, wie z.B. ein Haumesser, eine Axt und ein Messer. Am meisten
Freude bereiteten uns aber zwei völlig erhaltene Kleinbronzen, die im nachfolgenden
Artikel von Dr. Fingerlin abgebildet und erklärt sind.

Die Ausgrabungsarbeiten mußten in großer Eile durchgeführt werden, da sowohl die
Kanalisationsverlegung als auch die Fundamentarbeiten für die Garagen anstanden. Aus
diesem Grunde wurde leider der in der Straßentrasse liegende Gebäudeteil schon mit
Kies zugeschüttet, bevor der ganze Grundriß freigelegt war. Deshalb existieren nun
auch keine Fotos von der gesamten, etwas mehr als 100 qm großen Anlage.

Als wichtigstes Ergebnis dieser Grabung dürfen wir festhalten,daß dadurch ein weiteres
römisches Gebäude auf der einstigen Gemarkung Wyhlen lokalisiert werden konnte.
Dieses liegt typischerweise ungefähr eine römische Meile (1482 m) von der großen
Grenzacher Römervilla an der Steingasse entfernt. Erhöht wird die Bedeutung dieser
Fundstätte dann natürlich noch durch die zwei darin gefundenen seltenen Kleinbronzen.

Auch hier werden - wie in der Kronacher Straße - die im Bereich der Fahrbahn und
des Gehweges gelegenen Mauern durch Natursteinplatten in ihrem Verlauf kenntlich gemacht
. Da aber die ganze Fundstelle inzwischen bereits wieder mit Sand und Kies zugeschüttet
ist, weisen leider keine sichtbaren Originalmauern mehr auf dieses doch recht
interessante Gebäude hin.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 u. 5: Ing.- und Vermessungsbüro W. Kammerer, 7888 Rheinfelden-Herten
Abb. 2-4 u. 6-8 eigene Aufnahmen.

Ein neuer römischer Gutshof in Wyhlen

Gerhard Fingerlin

In den letzten Jahren hat sich die Grabungstätigkeit der archäologischen Denkmalpflege
Freiburg im westlichen Teil des Hochrheintals gegenüber früheren Jahren erheblich
verstärkt. Gründe dafür sind die zunehmenden Störungen römischer Fundplätze
durch moderne landwirtschaftliche Methoden, aber auch die Aufmerksamkeit, mit der
eine in Grenzach-Wyhlen angesiedelte Arbeitsgemeinschaft die Veränderungen in der
Landschaft verfolgt. So häufen sich in diesem Raum Beobachtungen und Fundmeldungen
, was sicher auch zur vermehrten Präsenz des Landesdenkmalamtes beigetragen hat.
Ähnliche Voraussetzungen gibt es allerdings auch in anderen Landesteilen, und tatsächlich
tritt hier im Gebiet zwischen Grenzach und Rheinfelden noch ein anderer Faktor
hinzu, der immer wieder ein stärkeres Engagement auslöst. Es ist die römische Stadt Au-
gusta Raurica am Südufer des Hochrheins. Seit Jahrzehnten intensiv erforscht, kann sie
als eine der am besten bekannten Römerstädte nördlich der Alpen gelten. Zur eigentlichen
Stadt gehört aber auch ihr »Territorium«, ihr weiteres Umfeld, in diesem Fall auch

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