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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 129
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0131
Möge dem Künstler Karl Gerstner, dem wortkargen Maler noch eine Reihe guter Jahre
in Gesundheit, Schaffensfreude und Schaffenskraft geschenkt sein. Dieses wünschen
von Herzen alle, die sich mit dem Menschen und Künstler Karl Gerstner verbunden fühlen
.

Vor 300 Jahren wurde das Eisenwerk in Hausen eröffnet.

Elmar Vogt

Vor dreihundert Jahren, 1685, wurde der Betrieb im Hausener Eisenwerk aufgenommen
. Der Hauptvertrag wurde aber bereits fünf Jahre zuvor 1680 zwischen dem Markgrafen
Friedrich Magnus und seinem Schutzbürger Löwel aus Emmendingen geschlossen
.

Mit der Errichtung des Eisenwerks vor dreihundert Jahren begann für das Bauerndorf
Hausen ein neuer Abschnitt seiner Geschichte.

Hausen bekam den Vorzug bei der Standortwahl wohl aus drei Gründen: 1. ärmliche
Gegend mit keiner ertragreichen Landwirtschaft, 2. Nutzung der Wasserkraft der Wiese
, 3. Holzreichtum des oberen Wiesentales (Verträge mit Vorderösterreich). Auch das
von Hebel erwähnte »Herehus« war mit dem Eisenwerk »usem Bergwerch« entstanden.

Das »Herehus« wurde als Verwaltungsgebäude mit dem Eisenwerk gebaut. Vor dem
Brand im Jahre 1768 war die Bauart eine andere. Damals wohnte der Direktor des Werkes
I im »Herehus«.

Aus einer Rentabilitätsberechnung von 1750 sind u. a. folgende Löhne und Gehälter
zu ersehen:

Faktor (Betriebsleiter) = 355 Gulden; ein Schmelzer = 200 Gulden, ein Werkszimmermann
= 156 Gulden und ein Nachtwächter =78 Gulden. Das Erz wurde herangeschafft
von Kandern, hauptsächlich von Holzen und Tannenkirch. Der normale Leistungsgrad
des Hausener Werkes betrug 7000 Zentner jährlich.

Ein Teil des erzeugten Eisens, dessen Qualität sehr geschätzt war, wurde in Hausen
von Ketten- und Nagelschmieden, ein anderer im Drahtzug in Schopfheim verarbeitet.
Jedoch der größte Teil wurde in der weiteren Umgebung verkauft, hauptsächlich in der
nahen Schweiz.

Seit 1806 ist in der Amtssprache nicht mehr vom Eisenwerk, sondern von der Großherzoglich
Badischen Hüttenverwaltung die Rede.

Zum hiesigen Eisenwerk gehörten einst über sieben Groß- und vier Kleinhämmer (im
Jahre 1830). 1822 wurde das Hammerwerk in Zell (heute Pleuco) dazugekauft.

1839 war das englische Eisen in Baden und in der Schweiz billiger als das einheimische,
was drastische Preissenkungen nach sich zog.

Durch den Bau der Eisenbahn bis Basel blieb die Eisenherstellung nicht rentabel.

Das Zeller Werk wurde 1861 versteigert, und 1865 ging das Hüttenwerk ein. Für
125.000 Gulden erwarb es Carl Grether aus Schopfheim.

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