Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 165
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0167
75 Jahre Hebelschoppen in Hertingen

Martin Keller

Am letzten Oktober-Sonntag findet jeweils in Hertingen der Hebelschoppen statt.
Vor 75 Jahren haben sich Hebelfreunde aus Kandern zusammengefunden, um im »Spöt-
lig z'Hertigge« Hebels an seiner ersten Pfarr-Wirkungsstätte zu gedenken. Seitdem
kommt von nah und fern ein stets wachsender Kreis zusammen, um zuerst in der Kirche
einem durchwegs gehaltvollen Vortrag zu lauschen und anschließend (früher im »Röss-
li« und jetzt in der Mehrzweckhalle) bei einem »Vierteli, Schüffeli und Buurebrod« besinnliche
und heitere Gedichte anzuhören.

Zum Abschluß des Hebeljahres und im 75. Jahr des Hebelschoppens machte ein gediegener
Vortrag den Zuhörern eine eher unbekannte Seite Hebels bewußt. Viele nachdenklich
gewordene Markgräfler fanden das besonders schön, und häufig war der
Wunsch zu hören, das eben Gehörte und ältere Vorträge vom Hebelschoppen nachlesen
zu können. Das wäre doch etwas für unsere Zeitschrift! (Darum wird vom Inhalt der
schönen Rede auch noch nichts »verrote«).

Der Hebelschoppen kommt ohne Sekretariat, ohne Vereinsstatuten und Mitgliedsbeiträge
Jahr für Jahr zustande. Mit dem herzlichen Wunsch, daß dies noch lange so bleiben
möge, sei auch der Dank an die Helfer der guten Darbietungen verbunden, die bestimmt
nicht »so mir nüt, dir nüt uss em Aermel gschüttlet« werden können!

»Ihr gehorsamster Diener Hebel«
Hebel, der Briefschreiber

Vortrag von Professor Dr. Walter Eisinger,
gehalten am 27. Oktober 1985 anläßlich des »Hebelschoppens« in Hertingen

Ich beginne mit zwei Rätseln, die von Hebel stammen - er hat sich ja auch gerne in
Rätseln versucht:

»Ein rotes Vorhängschloß hängt mir am Mund,
sonst tat' ich euch was Neues kund«
Was ist das? (Brief mit Siegel)

Das zweite Rätsel:

»Mein Körper ist von Holz, sehr leicht zu brechen,
mein Herz kann ohne Stimme mit euch sprechen«
Was ist das? (Bleistift)

Merke: Nicht nur Bücher, Zeitungen, Kriminalromane, Illustrierte, Kalendergeschichten
, alemannische Gedichte, Reklameschriften und wissenschaftliche Abhandlungen
erfreuen das Herz, sondern vor allem auch Briefe. »Brief«: das kommt von dem lateinischen
Won »brevis«, »kurz«. Und »litera brevis«: das ist eben ein »kurzes Schrift -

165


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0167