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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 173
(PDF, 33 MB)
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schon lediger Weise sich meistens mit handien zu nähren gesucht und deswegen oetter
Schulden halber, wie auch, daß er die Leute mit untauglicher Waare hintergangen habe,
verklagt worden ist«. Jedoch könne man ihm gestatten, über den Winter in Rümmingen
zu bleiben. Die Akten schließen mit der Anweisung des Markgrafen, die Familie bis zum
Frühjahr in Rümmingen wohnen zu lassen, dann aber ihren Wegzug zu betreiben.

Unbekannt ist, ob nun die Wanderschaft der Unglücklichen erneut begonnen hat. Jedenfalls
hat die Gemeinde Rümmingen irgendwann nachgegeben, denn Barbara Herbster
ist 1795 im Witwenstand in Rümmingen gestorben. Ihre Tochter Eva Kunigunde
hat, unverheiratet, bis zu ihrem Lebensende im Jahre 1846 ebenfalls hier gewohnt.

Anmerkungen:

1) GLA Karlsruhe 229/90051

2) Ortssippenbuch Tannenkirch 3, 1957, Nr. 1118. Die Angabe, wonach die Familie nach Siebenbürgen
ausgewandert sei, dürfte nicht zutreffen, hier liegt wohl ein Lesefehler für Sitzenkirch
vor.

3) Ortssippenbuch Binzen-Rümmingen Nr. 1382, 2614

4) Wie Anm. 1). Es handelte sich um die von ihrem Ehemann verlassene Frau des Glasers Gebhard
aus Schopfheim und ihre unehelichen Kinder und Enkelkinder. Als besonders anstößig wurde
deren Verbindung mit dem katholischen Glasergesellen angesehen.

5) Wie Anm. 1). Die Vorlage hat als Datum den 20.10.1776, dem Inhalt nach muß es sich aber um
das Jahr 1778 gehandelt haben.

6) Laut Ortssippenbuch Tannenkirch a.a.O. war er bereits 1753 verstorben, was offensichtlich
nicht zutrifft.

7) Es handelt sich bei dieser Summe um Gulden. In der damaligen Zeit war jedoch in der Umgangssprache
die Bezeichnung Pfund noch allgemein üblich.

8) Ortssippenbuch Fischingen Nr. 1182. Eva Kunigunde ist dort am 17. September 1780 geboren.

Rebbau vor 70 Jahren

Erinnerungen von Kronenwirt Eugen Eglin in Eeldberg1}
Nach einer Tonbandaufnahme von Johannes Wenk-Madoery

Am Ausgang der 1880er Jahre verbreitete sich die »Blattfallkrankheit«, Peronospera.
Man machte Versuche mit dem Anbau amerikanischer Hybridreben, einer Neuzüchtung
aus einer Wildrebe. Bald fand man heraus, daß Kupfervorkommen die Reben vor
dieser Krankheit weitgehend schützten. Die Verluste, die durch die Peronospera entstanden
, waren so schwer und wiederholten sich so häufig, daß man damals Rebgrundstücke
um einen Bettelpreis kaufen konnte. Der Großvater Eglin erwarb ein solches
Stück im Nachbarort Mauchen. In Freiburg kaufte er sich eine Handspritze und begann
in Mauchen seine Versuche, mit Kupfervitrie/Kupferkalkbrühe zu spritzen. Die Mau-
chemer Rebbauern waren nicht nur äußerst mißtrauisch, sie wollten diese Versuche auf
ihrer Gemarkung nicht dulden. Dazu muß man schon fragen: Warum hat Großvater
Eglin die Versuche nicht auf seinen Feldberger Rebstücken gemacht? Hat er der Sache

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