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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 8
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0010
Gegen die Gleichsetzung der »Römerstraße« mit ihrem antiken Pendant sprechen indes
Beobachtungen, die bei Kanalisationsarbeiten möglich waren. Danach liegen unter
der heutigen Straße Siedlungsreste, jedoch kein älterer Straßenkörper. Trotzdem kann
die römische Straße nicht allzuweit entfernt verlaufen sein, wahrscheinlich etwas westlich
der heutigen Straßenführung. Sicher ist es ein Zufall, daß die gut ausgebaute antike
Straße (Kiesschüttung oder Pflasterung) noch nirgends angetroffen wurde, ebenso wie
auch das Fehlen von Siedlungsspuren westlich der »Römerstraße« bestimmt nur eine
Forschungs- und Wissenslücke darstellt.

Größte Wahrscheinlichkeit hat heute das Bild eines vicus an der Straße Äugst -
Kembs, an dessen Rand einzelne Gutshöfe lagen. Diese Siedlung war auf die Straße
orientiert, lebte im wesentlichen vom Fernverkehr und seinen Bedürfnissen, während
auf den Landgütern die benötigten Lebensmittel erzeugt wurden. Für die Deutung als
»Straßensiedlung« mit allen denkbaren Einrichtungen für Handel und Verkehr ist beispielsweise
der bronzene Zügelring eines römischen Reisewagens ein guter Beleg (Abb. 2).

Insgesamt sind allerdings die Siedlungsfunde noch spärlich, verglichen mit dem reichhaltigen
und aussagekräftigen Fundmaterial, das aus dem Gräberfeld an der »Mittleren
Straße« (Jahnhalle) geborgen wurde (Abb. 3). Doch sind auch dabei Einschränkungen
zu machen, die sich aus dem hierzulande geübten Bestattungsbrauch ergeben. Mit Ausnahme
der aus Ton oder Glas bestehenden Urne wurden nämlich alle anderen Beigaben:
Kleider und Trachtbestandteile, Mobiliar oder Tongefäße meist auf den Scheiterhaufen

Abb. 1 Römische Fundstellen im Weiler Stadtgebiet. Punkte: Siedlungsspuren,

Dreieck: Gräberfeld

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