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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0083
Die strategische Eisenbahn: Leopoldshöhe - St. Ludwig
Leopoldshöhe - Weil - (durch den Tunnel) Lörrach

Julius Kraus

Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 wurde am 11. Februar 1878 die Eisenbahnstrecke
Weil - Leopoldshöhe - Haltingen-Süd - Hüningen - St. Ludwig eröffnet
.

Aus strategischen Gründen ist diese Strecke 1887 - 1890 von der Leopoldshöhe über
Weil nach Lörrach weitergeführt worden.

Im Spätsommer 1886 besuchte der Große Generalstab das Gebiet am Oberrhein. Der
»Oberländer Bote« veröffentlichte am 6. September 1886 folgenden Leserbrief:

»Wie aus der Notiz in Ihrem gestrigen geschätzten Blatte ersichtlich, hat die
Reise des Großen Generalstabs in unserer Gegend rasch Früchte getragen, indem
durch den in Aussicht genommenen Bau der Bahnlinie Leopoldshöhe — Lörrach
- Bad. Rheinfelden die früher schon oft in öffentlichen Kreisen besprochene und
gewünschte Verbindung mit dem Elsaß hergestellt wird. Allerdings verdankt
wohl das Project zunächst militärischen Gründen sein Entstehen, um gegebenen
Falles deutsche Truppen ohne Aufenthalt auf deutschem Gebiete und ohne die
bei Basel über den Rhein hinüber und in's Wiesenthal hineinspringende schweizerische
Grenze zu berühren, expediren zu können. Es ist beispielsweise hier
wohl noch Jedem erinnerlich, wie im Jahre 1870 unsern einberufenen Reservisten
, welche sich in Civilkleidung befanden, die Durchfahrt auf dem Badischen
Bahnhof in Basel von den dortigen Behörden verboten wurde (- während in Genf
französische Soldaten sich ungehindert in Uniform aufhielten -), und zu welchen
Plackereien für unsere Behörden dies Anlaß gab, indem die betreffenden Mannschaften
in Rheinfelden aussteigen und von dort mit Leiterwagen über Lörrach
und Binzen nach Haltingen transportiert werden mußten. Wer es ferner verfolgt
hat, wie in neuester Zeit wieder die Baseler Behörden ihnen unbequeme Paragraphen
von Staatsverträgen auslegen, der wird sich sehr freuen, daß endlich diese
Bahn gebaut wird, welche das Schweizer Gebiet umgeht und damit manche Unzuträglichkeiten
aus der Welt schafft.

Schließlich aber wird die Bahn noch den Vortheil haben, daß durch sie eine
bessere Verbindung der an derselben gelegenen Orte mit der Amtsstadt, sowie
auch ein engerer Verkehr des Wiesenthals mit dem Elsaß ermöglicht wird, was
auch jedenfalls unserer Stadt nur förderlich sein kann«.
Schon im April 1887 wurde dem deutschen Reichstag eine Denkschrift über die Ergänzungsbauten
an vorhandenen Eisenbahnen mit dem Nachtragsetat eingereicht.

In einer Pressemitteilung des »Oberländer Boten« vom 26.4.1887 wurde aus dieser
Denkschrift u.a. folgendes veröffentlicht:

»Die Bedeutung des Eisenbahnnetzes für die Schlagfertigkeit des Heeres ist
seit den Kriegen der letzten Decennien auch in den Nachbarreichen in zunehmendem
Maße gewürdigt worden.

Die Schnelligkeit und Sicherheit der Versammlung der Streitkräfte an der
Grenze ist abhängig von der Zahl und Leistungsfähigkeit der dorthin führenden
Transportlinien.

Sl


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