http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0124
Adolf Glattacker: Ein Weiler Ulan
Nun aber wurde es der Polizei doch zu bunt. Ein deutscher Kanonenfahrer war
schließlich doch kein Basler Droschkenkutscher! Sie hielt die Verkehrssicherheit für gefährdet
, und im Handumdrehen hatte sich ein Landjäger auf den Bock geschwungen,
womit also eine fünfte Uniform auf dem Gefährt vorhanden war, und dirigierte die
trotzdem noch fröhliche Gesellschaft auf das Polizeipräsidium.
Hier wurden die Sünder einzeln vernommen, während die anderen sich auf der Wache
aufhalten mußten. Es herrschte aber keineswegs eine böse Stimmung, sondern im Gegenteil
gab es eine angeregte Unterhaltung mit den Landjägern, die an den »angeritzten «
Soldaten ihren Spaß hatten. Aber den Erwin juckte das Fell. Ihm fiel plötzlich ein alter
Witz ein, und den mußte er an den Mann bringen. Hier schien er ihm ganz am Platz.
»Wüsseter au«, fragte er die Landjäger, »was der Unterschied isch zwüscheme Italiener
Esel un eme Schwyzer Esel?« Sie wußten es nicht, und der Erwin klärte sie auf. »Us eme
Italiener Esel macht me Salami«, »aber us eme Schwyzer Esel - Landjäger«.
Die Polizisten wußten nicht recht, sollten sie sich nun ärgern oder lachen. Schließlich
sagte der Wachhabende: »Dä Witz isch nit übel, aber i förch, e chly düür«, und verschwand
im Vernehmungszimmer.
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