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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 190
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0192
Nach dem Sturm auf dem Weiler Feld am 15. August 1923

Mit Adolf Glattacker haben Lörrach, das Markgräflerland und viele Nachbarn der nahen
Schweiz einen Freund verloren, der wie kaum ein anderer je zuvor als 'Symbol unserer
Landschaft' nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch verkörperte, was er malte
. So konnte er auch kein 'Moderner' sein, der 'Engelimoler', der letzte 'Romantiker',
'Künder der Heimat', auch wenn er einmal als 'Surrealist' bezeichnet wurde. Er war letzteres
wohl vom Gemüt her und weniger vom Intellekt, einfach aus der Freude am Malen
und Fabulieren, an der Lust, sich selbst, sein Wesen und das seiner Landschaft und seiner
Mitmenschen zu entdecken und festzuhalten. Nicht also ein Surrealist der Angst und
Weltflucht, sondern des Glaubens und der Liebe zu seinen Motiven. Dies gilt für Adolf
Glattacker besonders als 'Hebelmaler'.

In seiner Verträumtheit und Verliebtheit zu den Dingen, wie er sie sah und malte, war
Adolf Glattacker sicher ein 'unzeitgemäßer Künstler', dessen Intentionen von den großen
Meistern wie Hans Thoma u. a. nicht lassen wollten. Er hatte sich diese Bindung zur
Tradition zur Aufgabe gemacht, nicht im Sinne einer bloßen Übernahme, sondern als eine
schöpferische Weitergabe bewährter Werte. Denn auf ihr beruht im Sinne einer stets
sich wiederholenden Renaissance alle Kunst, auch in einer so aufbegehrenden Zeit wie
der unsrigen. So kümmerte den heimgegangenen Künstler wenig die 'Moderne', die er
nicht brauchte und nicht wollte, um dennoch ein künstlerisches Werk unserer Tage,
nämlich der Menschlichkeit, der Liebe und Treue zur Heimat und des Glaubens an den
Menschen zu schaffen«.

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