http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0231
im Konstanzer Münster ist mit symbolbeladenen Mariendarstellungen geschmückt, bei
denen die theologischen Gedankengänge des Auftraggebers sichtbar werden. In der öt-
linger Kirche sind schon im 14. Jahrhundert mehrere Altäre und Geistliche bezeugt, so
daß bei dieser Madonnenfigur eine Stiftung des Markgrafen für einen Altar anzunehmen
ist, wenn auch nicht ausgeschlossen werden kann, daß sie als isoliertes Andachtsbild gedacht
war. Wenn hier die Stiftung auch nicht durch ein Wappen oder ein schriftliches
Zeugnis zu belegen ist wie bei anderen Kirchen der markgräflichen Grundherrschaft, so
ist es doch sicher, daß auch Otlingen sich fürstlicher Zuwendungen erfreuen durfte.
Da im ganzen Markgräflerland 1556 gleichzeitig die reformierte Lehre eingeführt
wurde, ist kaum anzunehmen, daß die obere Hälfte der Figur irgendwo anders hingeschafft
wurde; sie müßte also noch in der Umgebung der Kirche im Boden stecken!
Abbildungen:
1 - 4 Fotos Stadt Weil
5-7 Fotos A. Heimann-Schwarzweber, Lörrach
Weiterführende Literatur:
A. Heimann-Schwarzweber, Die spätmittelalterliche Grabmalkunst in der Rötteler Kirche (in
»Lörrach«, 1983, S. 637 ff.)
A. Heimann-Schwarzweber, Die Luna von Rötteln (in Kunstgeschichtliche Studien für Kurt
Bauch, 1967, S. 57 ff. Deutscher Kunstverlag)
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