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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 6
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0008
Wir veröffentlichten deshalb 1975 ein Buch mit dem Titel »Histoire d'une ancienne
forteresse de Vauban: Huningue« (Geschichte einer ehemaligen Vaubanfestung: Hunin-
gue). Es ist in französischer Sprache verfaßt, weil insbesondere die Jugend im Elsaß viel
müheloser französisch als deutsch liest. Das Buch ist übrigens ebenfalls vergriffen.

Immer wieder wurden wir gefragt, ob es auch eine deutsche Ausgabe geben werde.
Daß die Leitung der Zeitschrift »Das Markgräflerland« diese Publikation aufzunehmen
bereit ist (in einer Kurzfassung), kommt deshalb einem weitverbreiteten Wunsch entgegen
.

2) Das Dorf, Wegweiser

Huningue, heute Hauptort eines Kantons von 21 Gemeinden und kleines Industriezentrum
von rund 6 700 Einwohnern auf nur 273 ha Fläche, hat einen Ruf, wie ihn Ortschaften
dieser Größe im allgemeinen nicht besitzen. Die Stadt verdankt ihn ihrer Vergangenheit
. Es sei aber sofort darauf hingewiesen, daß Hüningen in seiner Entwicklung
vier gänzlich verschiedene Anblicke bot: Zuerst Dorf (828 - 1679), dann Festung (1679 -
1815), Garnisonstadt (1815 - 1876) und schließlich Industrieort.

Eine mittelalterliche Siedlung Hüningen wird zum erstenmal in einem Dokument von
828 erwähnt, das leider nichts über die Siedlung selbst oder ihre Bewohner aussagt. Es ist
eine Schenkungsurkunde, laut derer eine Dame Pertcardis ihre in »Lollinga« im Breisgau
gelegenen Güter dem Kloster St. Gallen überläßt. Hüningen ist der Ort, wo die Urkunde
ausgestellt wurde, und es ist ungewiß, ob es sich dabei um das rechtsrheinische Kleinoder
um das linksrheinische Großhüningen handelt.

Anläßlich einer Schenkung an ein Kloster ist also zum erstenmal von Hüningen die
Rede, und während des ganzen Mittelalters wird es sich bei fast jeder Erwähnung dieses
Namens um Dinge handeln, die auf die Kirche Bezug haben: Um Zehnten oder andere
Abgaben, um den Dinghof, einen Besitz des Domkapitels Basel, um eine Prozession, die
sich alljährlich von Basel nach Hüningen begab, usw. Dies ist nicht allzu überraschend,
denn im Mittelalter gehörten die Schreibenden der Geistlichkeit an, denen alles, was die
Kirche betraf, ganz besonders der Aufzeichnung wert schien, und diese Kirche legte großen
Wert auf materielle Güter, auf Bodenbesitz, Abgaben usw.

Die folgenden Erwähnungen: Wegweiser durch eine verworrene Lage.

Es ist nicht uninteressant, die chronologische Folge der Nennung des Namens Hüningen
zu kennen. Im Jahre 1090 erklärt der Basler Bischof Burchard von Asuel, daß er den
Zehnten von Hüningen dem von ihm gegründeten Kloster St. Alban zuteile. Hüningen
wird im Zusammenhang mit der Basler Kirche St. Martin genannt.

1103 wird diese Erwähnung wiederholt, 1146 werden durch Papst Eugen die Güter
und Rechte des Klosters St. Alban bestätigt, unter anderem wieder der Hüninger Zehnte
, 1152 unterschreibt der deutsche König Friedrich I. eine ähnliche Bestätigung, die
1154 und 1184 durch die Basler Bischöfe Ortlieb und Heinrich wiederholt wird.

1192 ist in einer Bestätigung durch Bischof Lüthold von einer Kapelle in Hüningen die
Rede.

1195 bestätigt Papst Cölestin die Rechte und den Besitz des Klosters St. Alban; drei
Viertel vom Zehnten des Gutes Hüningen kommen dem Kloster zu, ein Viertel dem Kaplan
von St. Martin zu Hüningen. Es folgt dann ein langes Schweigen von über einem
Jahrhundert.

1310 erscheint der Name Hüningen wieder: Johann v. Arguel erhält das Dorf Hüningen
vom Basler Bischof zu Lehen.

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