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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 111
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triebe am gleichen Standort errichtet waren. Mit der Herrschaft Wehr gelangte 1272 der
Wehrberg in den Besitz Rudolfs von Habsburg. Um 1300 stand die Hütte beim heutigen
Glashütte bereits still (alte Glashütte), während in den weiter westlich gelegenen »Hütten
« noch längere Zeit gearbeitet worden ist.

Es sei noch angemerkt, daß das Deutschordenshaus Beuggen in Glashütten einen Hof
(curia) besaß, wobei es über die Kinder des Burkart von Glashütten zum Rechtsstreit
wegen der Leibeigenschaft mit St. Blasien kam. Beuggen gelangte wohl zu seinem Besitzanteil
am Weiler Glashütten wie auch zum Recht an der Rickenbacher Kirche durch
den Bruder Walters von Klingen, den um 1254 in Beuggen eingetretenen Ritter und
späteren Ordenskomtur Ulrich von Klingen.n) Der Hof stand wohl ursprünglich in enger
Beziehung zur Glashütte selbst. Burkart darf wie die beiden 1257 genannten Bertold
und Wernher »von dien Glashütton« und die 1289 zitierten Brüder Gotfrit und Heinrich
Glaser zur Glashüttengemeinde gezählt werden, während dies bei den erst von 1396 an
belegten Bewohnern von Hütten kaum mehr zutreffen dürfte. 1396 besaßen Cuoni
Kuntzer und seine Frau Anna einen »Hoff, da vff si..zuo den Huetten Hushablich wo-
nent und sitzend, genant das Heylig Crütz guot« (Bezug zu Säckinger Kapelle). 1416
werden Cueni von Ratzingen, Clewi Brambach, Hans Fluoman, Heini Oeschker als Bewohner
von Hütten aufgeführt, sowie Uelli, Fridlin und Hans Swendler, Claus Smitzin-
ger und Rudi Baner als Bewohner »von Glaßhütten«, alles für unseren Zusammenhang
neutrale Namen. Lediglich der 1398 genannte Fridli Kauffman von Glashütten scheint
auf Vorfahren zu verweisen, die mit dem Vertrieb von Glaswaren betraut waren12).

Die älteren Glashütten bei Raitbach und Hasel

Ebenfalls dem 13. Jh. scheinen Glashütten zuzugehören, die nach der Aussage der
Flurnamen auf Gemarkung Raitbach und bei Hasel tätig waren. Der Kloster-Berain St.
Blasiens nennt um 1350 »ein acker am Glasberg, hinter Raitbuch.« Wahrscheinlich ist als
örtlichkeit der auf der Gemarkungsgrenze Raitbach/Zell gelegene Glaskopf an der
Westflanke der Hohen Möhr gemeint, vielleicht auch der südlich daran anschließende
Blasberg, der dann allerdings eine ungewöhnliche lautliche Entstellung durchgemacht
hätte. Der Klosterberain von 1406 variiert obige Angabe: »ein acker oben vff dem Glasberg
, stoßet oben an die von Raitbach, vnden an der von Zell guot«.13'

Zwischen Raitbach und Kürnberg existieren außerdem der Bachname Glasbach, sowie
ein südlich daran anschließendes Flurstück gleichen Namens. Und schließlich besteht
bei Hasel ohne Verbindung zu dem weiter nördlich gelegenen jüngeren Weiler
Glashütten der Flurname »Glashalde«.

Vielleicht darf man in diesem Raum ähnlich wie auf dem Wehrberg an den Hochadel
als Initiator denken, z. B. an die Herren von Rötteln, unter Umständen auch an St. Blasien
mit seinem umfangreichen Besitz bei Raitbach, Fahrnau und Gersbach. Das nicht
allzu ferne Basel mag Anreize für den Absatz der Glasware geboten haben.

Die Glashütte bei Tennenbach (Glashausen, Glasig)

Erstmals 1291 wird die nur etwa zwei Kilometer nordöstlich des einstigen Klosters
Tennenbach gelegene Siedlung »Glashusen« erwähnt. 1307 und 1310 ist von den »frigen
lüten« die Rede, »die uffen des closters ze Thennibach guote ze Glashusen« bzw. »ze
glashusen sizzent uffen der herren eigen von Tennibach.«14' Waren die Zisterzienser von

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