Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 133
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0135
gen Schwarzenbacher Lehensträgers Jakob Dietschi war etwas ungenau.87' Tatsächlich
erhielt erst 1534 der damalige markgräfliche Vogt von Schopfheim, Junker Appolinaris
Höcklin von Steinegg, von Markgraf Ernst von Baden den »Werrer Wald« im Bereich
Schwarzenbach zu Lehen und ließ dort den Wald zur Erbauung einer Glashütte ausroden
. Die Tätigkeit der neuen Glashütte dauerte dann bis etwa 1590, und dann wurde unweit
östlich der Wehra beim heutigen Weiler Todtmoos-Glashütte ein neuer Betrieb errichtet
. 88' Die im Schwarzenbach Verbleibenden widmeten sich der Landwirtschaft, so
daß eine Quelle von 1590 von »Etlich Pauren oder Glaser auß dem Schwarzenbach vnd
Glaßhütten« spricht. Der 1601 genannte Schwarzenbacher Lehenträger Dietschi stammte
ursprünglich aus Bernau; dasselbe scheint auf einen weiteren Schwarzenbacher Lehenträger
von 1602 zuzutreffen, nämlich den 80jährigen Michel Schlagenthaler (Schlage-
ter) mit seinen Söhnen Blasius und Mathias und seinem Enkel Johannes. Deshalb ist es
denkbar, daß die Schwarzenbacher Glasmacher von der Bernauer Glashütte herübergezogen
sind.89)

Die Todtmooser Glashütte wurde dann noch bis um 1790, also außerordentlich lange
betrieben, nachdem sie 1662 vom Markgrafen samt den umliegenden Wäldern Schulden
halber dem Kloster St. Blasien überlassen worden war.90)

Die Glashütten des frühen 17. Jhs.

Die Glashütten im Blasiwald

Nach den Vorarbeiten von K.F. Wernet hat Rudolf Morath in seinem Buch »Blasiwald
« (2. Aufl. 1972) ausführlich die Glashütten in Blasiwald von 1597-1684/1716 beschrieben
, so daß ich mich hier kurz fassen kann, da es mir mehr auf den Zusammenhang
dieser Betriebe mit anderen Glashütten ankommt.91' Morath stellte klar, daß nicht, wie
noch Wernet meinte, 1579, sondern 1597 der Startschuß für die neuen Glashütten und
damit der Besiedlung dieser bis dahin wenig erschlossenen Waldflächen gegeben wurde.
Es sind ganz wesentlich Glaser aus der Kanderner Gegend, die vermutlich zuletzt am
Roßboden bei Wambach tätig waren, beteiligt, darunter namentlich der erste Hüttmeister
Ulrich Maler.

Mit ihm schloß Abt Martin (1596-1625), der auch 1611 die Gründung der Glashütte
bei Grünwald begünstigte, den ersten Vertrag ab. Wohl nach vorheriger eingehender Besichtigung
der Gegebenheiten durch Maler kam es im Hochsommer 1597 am 12. August
zu einem Vorvertrag mit Abt Martin. Vermutlich nach ersten Erschließungsarbeiten
wurde dann noch vor Einbruch der kalten Jahreszeit am 14. Oktober 1597 ein auf zwanzig
Jahre befristeter Bestandsbrief aufgestellt. Neben Maler wird darin auch sein Schwager
Clewis Sigwart als Partner einbezogen. Die Glaser erhielten Wald im Bereich des
nachmaligen Muchenland für Wohnung und Hüttwerk, sowie zur landwirtschaftlichen
Nutzung als Wiese und Krautgarten und zum Anbau von Flachs, Rüben, Roggen und
Hafer überlassen. Das Recht zur Viehhaltung und begrenzte Weiderechte traten hinzu,
für den Kriegsdienst wurde den Glasern eine Sonderstellung eingeräumt. Der Jahreszins
wurde auf fünfzehn Gulden festgesetzt.

Bereits siebzehn Jahre danach gewährte der Abt einen zweiten Bestandsbrief, worin
von einer neuen Glashütte auf dem alten Platz die Rede ist. War die alte abgebrannt oder
baufällig geworden, oder wurde die Kapazität ausgeweitet? Als neue Beständer werden
jetzt nämlich drei Hüttmeister genannt: Hans Maler, der Sohn des alten Hüttmeister Ulrich
Maler, sowie Sebastian (Baschli) Greiner und Andreas Paurer, 1593 noch Glaser in

133


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0135