Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 144
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0146
Da erscheinen der »Meister«, je vier bis fünf Glaser, d. h. Glasbläser, ein Maler, ein
Schirer, sowie zwei Glasträger, und die Liste ist ja keineswegs vollständig. Hinter dem
um diese Zeit sich rasch verbreitenden Glasmachernamen »Greiner« könnte sich nicht
nur der Ubername »weinerlicher, mürrischer Mensch« verbergen, sondern ein Teilbereich
des Glasmachens, das in Konkurrenz mit venezianischem Glas ebenso gefragt war
wie das Bemalen und Verzieren: das Läutern und Schleifen: d. h. greinen gereinen. Die
»Greiner« wären dann wie vordem die »Glaser« nicht alle aus einer Stammfamilie herzuleiten
.

Die Produkte der Glashütten und die Organisation ihres Absatzes

Die Vielfalt der Produkte der alten Glashütten darzulegen oder bestimmte Warenformen
unserer Region oder gar einzelnen Betrieben zuzuweisen, ist vorerst unmöglich. Sie
kann erst versucht werden, wenn einige der alten Standorte archäologisch näher untersucht
worden sind. So sei hier eine kleine Ubersicht der Art Waren vorgestellt, wie sie
sich aus wenigen schriftlichen Quellen zusammenstellen lassen. Nützlich sind hauptsächlich
zwei Quellen zu Blasiwald von 1615/17 und 1622, die natürlich erst die Spätphase
des behandelten Zeitraums erhellen. Abweichende Ergänzungen vermerke ich gesondert
.

I) Flachglas oder auch »Tafelglas« (1459)122)

a) Schiben /glaßschiben (1468)123) - Butzenscheiben

b) Hornaffen - Scheibenteile für die Hohlräume zwischen den runden Butzenscheiben
(1563)124' (1615 auch als »Hornnasen« bezeichnet)

II) Hohlgläser
A) aus »luter glas« (1459)122)
-Trinkgläser, groß und klein (1459)
-Kelche, Kelchgläser 1615
-große Gläser 1622
-Stiefel 1622 (Stiefflin)
-»Rörlin« 1615
-Glockenbecher 1615
-gewöhnliche Tischgläser 1622
-»Zwerglin« 1615

B) aus »geferbt glas« (1459)122)
-»messige« Gläser (ca. 3/2 1.) 1615
-»halbmessige« Gläser (ca. 3/4 1.) 1615
-»quartälige« Gläser (ca. 3/8 1.) 1615
-Stüffel (Stiefel) 1615
-»Krautstengelin« (Krautstrünke) 1615
-Ringelbecher

-»Zwerglin«

-»Gutteren« (Flaschen) 1546,125)

-»Fußgütterli« 1615

-»Gütterlin« (z. B. Arzneifläschchen)

-»Stetzlin«

C) Glasperlen (Paternoster)

III) Keramik als zusätzliches Produkt der Glashütten ist 1572 von Scharf enstein und
von Rorberg und 1614 von Blasiwald bezeugt.

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