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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 161
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welche die an der Bahnlinie Hegenden Gemeinden von dem neuen Verkehrsmittel
hegen, in Erfüllung gehen möchten. Dieser Teil des Festes war von dem Gedanken
beherrscht, welcher in dem folgenden in der Festhalle angebrachten Spruch
würdigen Ausdruck fand:

Das Rheinthal reicht dem Wiesenthal

Im Wehrathai die Hand,

Mög' das zum Glück und Segen sein

Für's theure Vaterland!

Wer wollte nicht von Herzen in diesen treuen Wunsch einstimmen? Es sollte
zum eigentlichen Festplatz aufgebrochen werden. Das Wetter, das dem Feste
bisher so günstig war, hatte sich unterdessen verdüstert. Wir hoffen aber, daß die
Festfreude dadurch nicht erheblich gestört worden sei. Sicherlich war dies bei der
Jugend, die dem Vergnügen des Tages entgegenharrte, nicht der Fall«.

Das gleiche Blatt schreibt dann am 1. Juni 1890:

»Der Letzte des Monats Mai war für Schopfheim ein seltener Ehrentag, denn
die Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer hielten hier Einkehr. Von
Großh. Finanzministerium und von Großh. Generaldirektion eingeladen und
geführt, hatten sie eine Besichtigung der strategischen Bahn vorgenommen. Sie
machten den Weg über die Schwarzwaldbahn, über Immendingen, Weizen, Säk-
kingen und trafen nachmittags um halb 4 Uhr hier ein. Die Einwohner der Stadt
hatten die Häuser festlich beflaggt und die Feuerwehrmusik begleitete die von
zahlreichem Publikum erwarteten und mit Böllerschüssen begrüßten Gäste — etwa
110 an der Zahl - durch die Stadt in den Gasthof zum Pflug, wo ein gemeinsames
solennes Mittagessen stattfand. Selbstverständlich fehlte dem köstlichen
Mahle die Würze der Toaste nicht.

Den Reigen derselben eröffnete Se. Exzellenz Herr Finanzminister Ellstätter.
Er sprach von der neuen Bahn als einem Meisterwerk der Technik, sowohl hinsichtlich
der Art der Ausführung, als auch in Bezug auf die Kürze der Zeit, innerhalb
welcher dasselbe zu stände kam. Eine Schwierigkeit wäre darin bestanden,
daß hier eine Bahn mit Reichsmitteln in einem Bundesstaat zu bauen gewesen sei.
Als badische Bahn erstellt, werde sie auch eine solche bleiben. Wenn sie auch den
Namen strategische Bahn trage, sei sie doch für die Friedensarbeit, für den Handel
und den Verkehr bestimmt. Hinweisend darauf, daß die Beseitigung der
mancherlei Schwierigkeiten, welche sich dem großen Unternehmen entgegenstellten
, hauptsächlich den Männern zu verdanken sei, welche die Geschicke unseres
engeren und weiteren Vaterlandes lenken, schloß er mit einem Hoch auf Se.
Majestät Kaiser Wilhelm II. und Se. Königl. Hoheit Großherzog Friedrich. Der
Präsident der Ersten Kammer, Herr Oberlandesgerichtsrat Serger, feierte sodann
mit Worten wärmster Anerkennung die Großh. Regierung, deren unausgesetzte
Bemühungen mit solch schönem Erfolge gekrönt worden sei. Ihm folgte
der Präsident der Zweiten Kammer, Herr Geheimrat Lamey Exz., welcher als
ehrwürdiger Nestor der Landstände freudig begrüßt wurde, mit einer humorvollen
mit reichem Beifall unterbrochenen Rede, in welcher er der Männer der Technik
gedachte, welche zwar nicht nach dem Grundsatz, daß der gerade Weg der
beste sei, sondern auf krummen Wegen (Kehrtunnel) ihr Ziel glücklich erreicht
hätten. Namens der Gefeierten dankte Herr Generaldirektor Geheimrat Eisen-

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