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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 164
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und nur ausnahmsweise als sie Abends auf wenige uns teils recht nahestehende
Herren beschränkt war - das dürfte wohl bestritten werden - sammt der etwaigen
Argumentation, daß man an einem Ort nicht thun konnte, was man am andern
Ort nicht thun wollte, wogegen es allerdings auch richtig ist, daß Einzelne,
die dafür hervorragendes Talent und den festen Willen haben, gesehen und gehört
, begrüßt und verabschiedet zu werden, zum Ziele gelangt sind, aber nicht
Jedermann's Sache ist es, zu überfallen oder die Nase im Wind sich auf leisen
Sohlen anzupirschen. Was geredet worden ist und was man hoch leben ließ, das
können wir nur von solchen erfahren, die dabei gewesen sind. Hoffentlich ist
recht viel des goldenen Samens gestreut worden, der da aufgeht in Form guter
Werke zu Nutz und Frommen von Land und Volk. Wir können unsere Betrachtung
über den gestrigen Besuch nicht abschließen, ohne den Wunsch ausgesprochen
zu haben, es möchten bei wiederkehrenden Anlässen Mittel und Wege gefunden
werden, daß die Bevölkerung in breiteren Schichten Gelegenheit habe,
seine Vertreter kennen zu lernen und umgekehrt. Solch einem Besuch wird in
freudiger Erwartung entgegengesehen und wenn er dann wie ein Meteor fremd
an der Bevölkerung vorbeizieht, so läßt er nicht volle Befriedigung zurück und
um en petit comite zu tafeln, so könnens die Herrn Landesboten bei »Jockerst«
oder im «Erbprinzen« auch bequemerhaben, als in Unterbrechung einer 15stün-
digen Eisenbahnfahrt«.

Schließlich am 5. Juni 1890:

»Widerum ist der hiesigen Stadt eine ungewöhnliche Auszeichnung und eine
große Ehre zuteil geworden. Sie durfte eine Anzahl hoher Gäste in ihren gastlichen
Mauern aufnehmen. Groß war unter den Einwohnern die Freude darüber.
Sie fand ihren Ausdruck in dem reichen Fahnenschmuck der Häuser. Wie bei den
Herren Abgeordneten galt der Zweck der Reise einer Besichtigung der strategischen
Bahn. Die hochverehrten Gäste kamen auf dem nämlichen Wege wie jene,
(Schwarzwaldbahn, Immendingen, Säckingen) nachmittags 1/2 4 Uhr hier an.
Unter denselben befanden sich Seine Großh. Hoheit Prinz Karl, Seine Großh.
Hoheit Prinz Max, eine gar freundliche einnehmende Jünglingsgestalt, Seine Exzellenz
der Generalstabschef der deutschen Armee, Graf Waldersee, Seine Exzellenz
der Kommendeur des XIV. Armeekorps, Herr General von Schlichting,
Seine Exzellenz Herr Staatsminister Turban und Seine Exzellenz Herr Finanzminister
Ellstätter. Nachdem die hohen Herrschaften am Bahnhof durch Herrn
Oberamtmann Föhrenbach, Herrn Bgmstr. Grether und Herrn Handelskammerpräsident
K. Krafft feierlich begrüßt worden waren, bestiegen die hohen
Herrschaften die bereit stehenden Wagen, um sich in den Gasthof zu den Drei
Königen zu begeben, wo eine gemeinschaftliche Tafel stattfand. Wir zweifeln
nicht daran, daß der Hebwerte Besuch von dem vorzüglichen Mahle und den
ebenbürtigen Weinen hoch befriedigt war. Daß die hiesige Feuerwehrmusik sich
bemühte, diese Stunde zu verschönen, freut uns um so mehr, als wir von Anwesenden
ein überaus günstiges Urteil über ihre Leistungen vernommen haben. Am
Tisch hielt Graf Waldersee, dessen feine geistreiche Züge gewiß Jedermann aufgefallen
sind, eine kurze Ansprache, worin er sagte, er komme vom K aiser, er habe
dem Lande in seinem Namen Dank auszusprechen für die rasche Ausführung
der neuen Bahn, welche ein Triumpf der technischen Wissenschaft genannt zu

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