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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 186
(PDF, 35 MB)
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konnte man sich davon überzeugen, wie sehr das Ortsbild von Alt-Weil durch glückliche
Restaurierungen gewonnen hat. Die 1791 eingeweihte Kirche und den Domhof,
heute Pfarrhaus, stellte Pfarrer Ulbrich vor. Vor allem deshalb war ein Neubau notwendig
geworden, da viele Schweizer lutherischen Glaubens hierher nach Weil zum Gottesdienst
kamen. Es wird berichtet, daß Weiler Kirchgänger sich darüber beschwerten, daß
ihnen Bürger aus Basel, Ölten und sogar Bern die Plätze in der Kirche streitig machten.

Beim gemeinsamen Mittagessen legte Rechner Herbert Weis die Jahresrechnung vor,
die einstimmig angenommen wurde. Dr. Richter dankte dem geschäftsführenden
Schriftleiter Julius Kraus für das große Engagement, das er in die Gestaltung des Weiler
Heftes, das schon wenige Tage nach seinem Erscheinen eine so überaus positive Resonanz
gefunden hat, eingebracht hat.

Der Nachmittag war der Teilgemeinde Märkt gewidmet. Frau Dr. Heimann-
Schwarzweber führte in die Geschichte der Nikolauskirche ein, deren Ursprünge ins
14. Jahrhundert zurückreichen. Diese Datierung legt die untere Schicht der im Chor
noch erhaltenen Wandmalereien nahe. Die darüberliegende zweite Malschicht zeigt in
Lebensgröße die zwölf Apostel abwechselnd mit zwölf Propheten des Alten Testaments.
Von besonderer Qualität ist das Sakramentshäuschen mit zwei Engelsdarstellungen, die
im Markgräflerland in ihrer künstlerischen Qualität ohne Vergleichbares sind. Sie dürften
aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammen. Den Abschluß des interessanten Tages
bildete der Besuch der eindrucksvollen Friedhofskapelle aus dem Jahre 1974, die von deren
Architekt, Diplom Ing. H. Güdemann, vorgestellt wurde.

Christian M. Vortisch bedankte sich bei allen Freunden der Arbeitsgemeinschaft
Markgräflerland und bei den Referenten für den gelungenen Tag und lud zur Frühjahrstagung
am 17. Mai nach Grenzach-Wyhlen ein. Helmut Bauckner

Bücher und Zeitschriften

Uwe Uffelmann (Hrsg.): Didaktik der Geschichte
Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen, ISB N 3-7883-0847-8 Preis: DM34,60

»Die (progressive) Geschichtsdidaktik weiß nicht (oder kaum), was in der Unterrichtspraxis tatsächlich
passiert«, so B. von Borries, zitiert in einem der 22 Beiträge dieser von den Pädagogischen
Hochschulen Baden-Württembergs neu herausgegebenen »Didaktik der Geschichte«. Wie wahr,
wird jeder Lehrer sagen und erwartet endlich einmal ein praxisbezogenes, den Unterricht belebendes
Buch. Doch weit gefehlt! Auch in dieser Geschichtsdidaktik wird in wissenschaftlicher Terminologie
einhergestelzt, während der geplagte Geschichtslehrer Seite für Seite vergeblich darauf wartet
, Impulse für seine Arbeit zu bekommen. Was kann ich in der nächsten Geschichtsstunde mit solchen
Sätzen anfangen: »Je nach geplantem Umfang einer Unterrichtssequenz wird man bei der Analyse
der Phasen innerhalb einer Konfiguration mehr oder weniger strukturierendes Verfahren einarbeiten
«. Oder: »Lernen muß der Interdependenz der Menschen zueinander, der Zusammengehörigkeit
von individueller und sozialer Entwicklung (Psycho- und Soziogenese) und dem Vernetzungszusammenhang
von Individuum, Regionalität und Totalität korrespondieren«.

Wenn im Vorwort davon die Rede ist, daß dieses Handbuch für Studierende und Lehrer eine Fülle
von Anregungen und praktischen Hilfen vermitteln kann, so stimmt das einfach nicht, zumindest
nicht für den Lehrer. Für den Studierenden? Ja, solange er sich im elfenbeinernen Turm der PH bewegt
, nein, wenn ihm der rauhe Wind der Realitäten ins Gesicht bläst; und wer so wirklichkeitsfremd
unterrichtet wurde, der wird hinweggefegt werden, das weiß jeder Lehrer, der es mit der
Ausbildung von Lehramtsanwärtern zu tun hat. Man nennt das dann verharmlosend: Praxisschock.
Aber muß das so sein? Ohne Zweifel wäre für manchen Dozenten jedoch solch ein Praxisschock
heilsam. Doch zurück zu unserem Buch. Selbst die Beiträge, die sich mit konkreten Unterrichts-

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