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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 183
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0185
Frühjahrstagung in Grenzach-Wyhlen im Spiegel der Presse
(Badische Zeitung vom 21. Mai 1987)

Von Römern und keltischer Viereckschanze

Christian Martin Vortisch will im Herbst als Vorsitzender zurücktreten - Treffen in

Grenzach-Wyhlen

Nicht zum ersten Mal kamen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Markgräfler-
land kürzlich in Grenzach-Wyhlen zu einerTagung zusammen. Seither hat sich auf historischem
Feld aber einiges getan, sind vor allem wichtige Funde aus der Römerzeit
gemacht worden. Von 14 Fundstellen auf der Gemarkung der Doppelgemeinde sprach
Dr. Erhard Richter, der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. Einige
davon sahen sich die 70 zur Frühjahrstagung gekommenen Mitglieder an. nachdem
Bürgermeister Könsler sie willkommen geheißen hatte.

Prunkstück des "römischen Grenzach" ist ohne Zweifel die Römervilla. Erhard
Richter führte die Arbeitsgemeinschaft über die Kronacher Straße dorthin, zeigte die
Mauerreste im Straßenverlauf und verdeutlichte, welch großer Landsitz hier wahrscheinlich
von einem römischen Patrizier aus Augusta raurica erbaut worden war. Der
Rang der Funde in der Römervilla selbst wird von den Resten der Wandmalereien wesentlich
bestimmt. Vergleichbar mit Rom und Pompeji seien sie. versicherte Richter.
Und er verriet einen "Traum": in jener Richtung weiterzugraben. in der Wohnräume
mit Wandmalereien zu vermuten sind. Eine Garage steht dem im Wege und ein geschätzter
Aufwand von 100 000 Mark.

Lange nicht so alt ist die evangelische Kirche Grenzachs: Pfarrer Treiber informierte
mit Hilfe von Lichtbildern über ihre Geschichte. Am Nachmittag dann wurde es zunächst
wieder römisch: An der Gemarkungsgrenze zu Herten, direkt unterhalb der
Bundesstraße, hat die Arbeitsgruppe Archäologie des Heimatgeschichtsvereins Grenzach
-Wyhlen das vermutliche Podium eines Tempels ausgegraben. Und dort, südlich
des Markhofs, wird das Landesdenkmalamt wohl noch in diesem Sommer die Reste einer
römischen Ansiedlung. eines vicus. ansTageslicht bringen. Die Frage stelle sich, so
Erhard Richter, ob es rechtsrheinisch neben Gutshöfen auch einen Stadtteil von Augusta
Raurica gegeben habe.

Vom römischen Brückenkopf bei der Mülldeponie Herten (er wird derzeit saniert),
ging die Fahrt dann zum Kloster Himmelspforte nach Wyhlen. Architekt Waldemar
Kern, unter dessen Leitung 1984/85 die Gebäude restauriert wurden, führte die Mitglieder
der Arbeitsgemeinschaft durch das 1303 gegründete und vom Prämonstratenser-Or-
den geführte Kloster: Helmut Bauckner erwies sich als ausgezeichneter Kenner der Kapelle
.

Letzte Station bei der Frühjahrstagung war der Rührberg und dort die keltische Viereckschanze
im Gewann "Muhnematt": keine Verteidigungsanlage, wie Erhard Richter
nochmals betonte, sondern ein Ort kultischer Handlungen und vielleicht sogar von
Menschenopfern. An der Kreuzeiche in Brombach war 1981 die zweite Anlage dieser
Art im Landkreis entdeckt worden.

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