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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 14
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werde. Der Kastvogt soll die Wagen von Schliengen geleiten bis zur "Etlen-Furt',
und von da ab soll sie der Meier geleitenten bis heim. Und es soll jeder Wagen
sieben Saum Klostermaß führen und vor jedem Wagen sollen acht Rinder gehen
und mit jedem Wagen drei Knechte, einer vor den Rindern, der luge, wo der
Weg gut sei, und ein Knecht bei den Rindern, und einer bei dem Wagen, daß er
nicht um falle, und soll ihnen das Gotteshaus Zehrung geben auf der Fahrt hinauf
und hinab, und es soll jeder Wagen nach Schliengen ein Viertel weißen Wein
bekommen, und jeder Wagen nach Stetten ein Viertel roten Weines, den Wein
sollen si trinken darum, daß meinen Frauen (dem Kloster) der Wein unver-
mischt und sauber heimgebracht würde...".

Es waren also die Bauern aus Mettau und Sulz (Fricktal), die den Stiftswein im Mark-
gräflerland abzuholen hatten, und damit sie den Wein unverfälscht ablieferten, durften
sie unterwegs davon trinken!

Nach der Auflösung des Säckinger Damenstiftes im Jahre 1806 fielen die ganzen Klosterbesitzungen
, auch jene in Stetten und Schliengen. an das Großherzogtum Baden.
Somit endeten die einst jahrhundertelangen engen Beziehungen zwischen dem Mark-
gräflerland und Säckingen.

Das Säckinger "Fridolinsfest" von 1850
in der Beschreibung Scheffels

Mitgeteilt von Erhard Richter

Vorbemerkung:

Während seines Aufenthaltes in der Hochrheinstadt hat Joseph Viktor von Scheffel
im Jahre 1850 die sogenannten sieben "Säckinger Episteln" geschrieben. Diese in
Briefform gehaltenen Berichte waren ursprünglich nur für das Elternhaus in Karlsruhe
bestimmt und wurden erst 1892, also rund sechs Jahre nach Scheffels Tod, von seinem
Sohn herausgegeben.

In den Briefen aus Säckingen beschreibt Scheffel vor allem die Sehenswürdigkeiten
der Stadt und ihrer reizvollen Umgebung, und dies auf anschaulichste Weise und mit einem
oft erquickenden Humor. Als Beispiel soll hier seine Schilderung des "Fridolinsfestes
" von 1850 in der sechsten "Säckinger Epistel" folgen.11

Säckingen den 24 ten März 1850

6te Epistel in die Heimat

Zum Glück für die Fortsetzung meiner Episteln ist aber heute ein so epistola-
risches Wetter draußen, daß ich mich ganz behaglich in meinen vier Wänden
dem Schreiben ergeben kann; derWinter, der vor ein paar Wochen geträumt und
sich den Frühling mit Schneeglöcklein und Schmetterlingen ganz hat über den
Kopf wachsen lassen, ist wieder wild geworden und schüttelt die Schneeflocken
ganz stürmisch durcheinander.

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