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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 36
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seitsliegens, sich zu solchem Wohlstande emporzuarbeiten? Wie kommt es. dass die
früher so arme Gegend, die wegen ihrer mangelnden Erwerbsmöglichkeit gezwungen
war, ganze Familien abzustossen. jetzt im Stande ist, ihre Bewohner auf der heimatlichen
Scholle zu ernähren? Ohne die vorausgegangene gründliche sittliche Vorbereitung
wäre der Aufstieg unmöglich gewesen, und hätte der Dinkelberger Bauer sich
nicht so gelehrig auf die Viehzucht verlegt und in der kurzen Zeit von 2 - 3 Jahrzehnten
hierin die fruchtbaren Ergebnisse erzielen können.

Die karge Natur lehrte seit Jahrhunderten die Bewohner Genügsamkeit. Ausdauer
und Sparsinn. Die Schule förderte und befestigte diese Eigenschaften und machte die
Bewohner für den Fortschritt aufnahmefähig. Aber nicht nur Natur und Schule betätigen
sich an dieser Erziehung zur Arbeit. Auch das stille Wirken der Geistlichkeit, und
namentlich das seit den 70er Jahren kräftige Einsetzen der Staatshilfe trugen das Ihrige
dazu bei, um die schlummernden Kräfte zu wecken und zu dieser schönen, fruchtbaren
Entfaltung zu bringen. Während Natur, Schule und Geistlichkeit mittelbar den Aufschwung
vorbereiteten und förderten, tat dies der Staat unmittelbar. Dies näher auszuführen
, würde zu weit gehen. Es genügt hier der Hinweis auf die Viehprämierungen,
die Förderung des Ankaufs von Musterzuchtbullen usw.

Das Herrlichste an dem Aufstieg der drei Ortschaften ist aber dies, dass der Fortschritt
nicht nur einzelnen Bewohnern, sondern der ganzen Bevölkerung zugute kam.
Nicht nur der Reiche nahm daran teil, sondern auch der weniger Begüterte arbeitete
sich aus der so lange erduldeten Armut, wenn auch teilweise nur zu bescheidenem
Wohlstande empor. In den drei Dörfern gibt es heute keine Armen mehr. Darin liegt
auch die Erklärung dafür, dass zwischen den Ortseinwohnern der drei Gemeinden
keine soziale Kluft besteht.

Mögen meine Heimatgenossen auf dem Dinkelberg auf dem so erfolgreichen Wege
weiter schreiten, zu ihrem eigenen und des Vaterlandes Wohl.

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