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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 65
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0067
mann. Grubeneingang. Glücksstern und Engel auf den Bergbau als den Ursprung der
Stadt hin.47)

Im Großen Wiesental kam der Silberbergbau erst im 13.Jh. richtig in Schwung und
hat bis spätestens 1300 die älteren Reviere überrundet. Die Einflüsse auf die Siedlungsverhältnisse
sind sehr bedeutend. Die älteren Gruben lagen in erster Linie im Raum
Schönau, bei Aitern, Wieden, vor allem aber am Letzberg bei Schönenberg. Hier in
dem kleinen Talgrund des Haldsbach und der daran anschließenden, gegen Schönau zu
hinausragenden Hangschulter war zuvor landwirtschaftlich erschlossenes Land mit
vielleicht ein. zwei Höfen gewesen, vermutlich die bei der Kirchendotierung 1158 genannte
Wernheriswanda. Durch den Abbau der in unmittelbarer Nähe aufgeschlagenen
Silbergrube entstand jetzt die Siedlung der Bergleute, welche den Namen der
Grube, eben 'Schönenberg \ d.h. Grube bei Schönau, trug. Arrivierte Froner und reiche
Zuzüger von auswärts bauten ihre Häuser, und so entstand hier ein regelrechtes
Straßendorf, welches wenigstens 21 Wohngebäude umfaßte, von welchen nur das eine,
das nach St. Trudpert zinste. sicher zum ursprünglichen Bestand gezählt haben
dürfte.481 Das nur 1 km entfernte Dorf Schönau mit seiner zentralen Lage im Tal wurde
natürlich auch in den Sog dieser Entwicklung hineingezogen. Kurz vor 1257 reagierte
St. Blasien als Grundherr auf die rasche Entwicklung im Tal und erhob Schönau zum
Sitz einer im wesentlichen nur das obere Wiesental umfassenden Verwaltungseinheit,
das "officium Sconouwe". die Ammannei Schönau. Zugleich aber wurde Schönau als
Siedlung ausgebaut.491 Zu der älteren Siedlung entlang des alten Talwegs (Schluchen.
Hintergasse) entstanden jetzt quergestellt und mit dem älteren Teil gleichsam ein Kreuz
bildend der später als "Tal" bezeichnete Markt einerseits und der nach Schönenberg
weisende Felsenweg anderseits. Spätestens jetzt wurde auch die Kirche vom Kilchbuel
an den heutigen Platz verlegt. Hierzu paßt auch die legendenhafte Überlieferung, eine
reiche Bergunternehmersfrau habe einen ganzen Sester Silber bei der Kirchengründung
gestiftet, was hundert Jahre früher bei der ursprünglichen Stiftung der Kirche

Schönenberg. Blick von der Grubenhalde
(Vordergrund) auf das heutige Dorf.
Noch immer ist die Anlage des Straßendorfes
erkennbar.

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