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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 111
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0113
Ein "Kalender der Deutschen Zunge des
Hohen Johanniter- oder Maltaeser Ritter-Ordens"

anno 1794

Helmut Bender

In Kleinoktavformat, schlichtem dunkelrotem Pappband mit vorn und hinten aufgeprägtem
Johanniterkreuz präsentiert sich dieser taschenbuchartige Kalender ohne
Orts- und Druckvermerk. Sein Titelblatt gibt außer dem ausführlichen Titel ("... für
das Jahr M. DCC. XCIV.") einige kupfergestochene Embleme: oben der Doppeladler,
auf linker und rechter Zierleiste das Johanniter- bzw. Malteserkreuz, im unteren Feld
ein von Fahnen. Kanonenrohren und Helmvisier drapiertes Wappenschild mit der Aufschrift
"Pro Fide". Es folgt das Widmungsblatt: "Der Regierung / Sr. Päbstlichen Heiligkeit
/ Pius des VI. I im 19ten, / Sr. Rom.Kaiserl. Majesttät / Franz des IL / im 2ten, /
Sr. Eminenz des Hochritterlichen / Johanniter-Ordens Großmeisters / in Malta, / Ema-
nuel de Rohan, / im 19ten, / Des Hrn. Joahnniteroberstmeisters / in deutschen Landen,
/ Joseph Benedict, / Hochfürstlichen Gnaden, / im 17ten Jahre." Als "NB." findet sich
sodann unten die Bemerkung in Kleindruck: "Diejenigen Feyertäge, worüber in einigen
Ländern des Bistums Konstanz dispensirt worden ist, sind mit einem + bezeichnet;
und die ehemals vor den dispensirten Feyertägen gehaltenen Fasttage sind auf alle Mittwoche
und Freytäge der ganzen Adventzeit übersetzt worden." Demzufolge wir es mit
einer für unser Gebiet zuständigen Publikation zu tun haben. Sodann folgt das ausführliche
Kalendarium, jeweils mit einem Durchschußblatt für persönliche Einträge versehen
. Die Gliederung geschieht wochenweise, für die Sonntage gibt es zusätzliche Evangelieneinträge
, etwa "1. Von der Flucht in Egypten. Matth. 2.". In der linken Randrubrik
wird der Wochentag ausgeworfen, es folgt die Zahl des Monatstages, danach der
Tagesheilige. Am rechten Rand jeweilige Tierkreiszeichen. Zwischendurch sind die
vier Mondphasen angegeben. Sogenannte Kustoden finden sich durchgängig in Form
des ersten Wortes bzw. der ersten Silben der nächstfolgenden Seite.

Wir haben aus der Reihe dieser Kalender bewußt den von 1794 gewählt, weil er
"Kurze Nachrichten / von dem / Ursprung und Verfassung / des / Hohen Johanniter- /
oder / Maltheser-Ritter- / Ordens / und desselben / Deutscher Zunge." miteinbezieht
(was beispielsweise in einem Exemplar auf das Jahr 1800 völlig fehlt). Das setzt mit einem
Abschnitt "Geschichte des Ordens" ein: "Der ritterliche Johanniter-Orden, welcher
dermal von seinem Hauptsitz, der Insel Maltha, Maltheser Orden genennt wird,
ist unter den militärischen Orden in der Christenheit unstreitig der älteste. - Der Plan
gegenwärtiger Blätter schrenkt sich blos auf die allgemeine Uebersicht seines Ursprungs
, seiner Hauptbegebenheiten, und seiner damaligen Verfassung mit Rücksicht
auf die deutsche Zunge". Hier folgt ein knapper Abriß der Ordensentwicklung: "...
und erhielten endlich in dem Jahre 1048 die Erlaubniß in Jerusalem, unweit dem heiligen
Grabe Christi, eine Kapelle und ein Hospital erbauen zu därfen, in welchem alle
dürftige und kranke Christen der lateinischen Kirche mit brüderlicher Liebe aufgenommen
und unentgeldlich verpflegt wurden. - In diesem Hospital ist die erste Veranlassung
zur Stiftung des Johanniter Ordens zu suchen...". Wir übergehen weitere diesbezügliche
Detaillierungen über Peter den Eremiten, Gerhard, den Vorsteher des Hospitals
, Gottfried von Bouillon, Raimond du Puy u.a.: "Diese neue Einrichtung (Hospitalsdienst
, verbunden mit Waffenübungen und Kriegsdienst) entsprach auch gänzlich

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