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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0097
Vor 65 Jahren ging die Inflation zu Ende

Clemens Fabrizio

Deutschland erlebte vor 65 Jahren das Ende einer Inflation, die bis dahin ohne Beispiel
war. Das Wort "Inflation" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: "Vermehrung
des Geldumlaufs, wobei der Geldmenge keine entsprechende Menge an Waren
gegenübersteht." Daraus ergibt sich zunächst eine Preissteigerung, der eine immer größer
werdende Geldentwertung folgt.

Nach jedem Kriege gab es Not und Elend in den betroffenen Ländern, die wirtschaftliche
Tendenz wurde danach immer inflationär. So schlimm wie es in Deutschland nach
dem unseligen Kriege 1914/18 aber wurde, war es zuvor nie und nirgends gewesen. Die
Schuld an dieser großen Not lag nicht nur am "verlorenen" Krieg, sondern vielmehr an
den Folgelasten, die das deutsche Volk tragen und ertragen mußte. Das Kaiserreich
hatte einen Krieg mit Kriegsanleihen finanziert und damit die Zahlung der Kriegslasten
auf die Zeit nach dem Kriege verlegt.

Schon 1916 hatte die Reichsregierung aufgefordert, alles im Privatbesitz befindliche
Gold dem Vaterlande zu opfern und an den Staat abzuliefern. Es waren aber nicht etwa
die Reichen, welche diesem vaterländischen Aufruf Folge leisteten, sondern die weniger
Begüterten, die ihre letzten ersparten Goldstücke auf die Bürgermeisterämter
brachten. Manches Mütterchen opferte ihren einzigen Goldbesitz: den Ehering und
auch den ihres gefallenen Mannes. Der Dank des Vaterlandes: eine schwarze Medaille
aus billigem Eisen mit der Aufschrift:

GOLD GAB ICH ZUR WEHR

EISEN NAHM ICH ZUR EHR (RS: In eiserner Zeit 1916)

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