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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 175
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0177
In unserem Fall, dem eines gewählten Wiedertäufers, hat nicht einmal der Landesherr
versucht, zu widersprechen und das Votum ungültig zu machen. Erst im Höhepunkt
des Absolutismus in unserem Land. z.Zt. des Markgrafen Carl Wilhelm, eines
kaiserlichen Generals und schwäbischen Wehrkreiskommandeurs, kam es vor, daß einzelne
Gewählte nicht bestätigt wurden. Ins Amt eingesetzt wurden aber regelmäßig diejenigen
mit der nächsthöchsten Stimmenzahl. Auch darüber gibt es längst eine allgemein
bekannte Untersuchung, die unser Anonymus auch nicht zur Kenntnis genommen
hat.

Ein Maulburger Wasserzeichen?

WissoWeiß

Zu seinen Ausführungen über "Die Papierer von Maulburg", die Ernst Grether 1937
im Rahmen seiner Arbeit über "Die Markgräfler Papiermühlen und ihre Wasserzeichen
" machte, brachte er drei Wiedergaben von Papierzeichen. Zwei Zeichen sind
nach seiner Vermutung solche des Papiermachers Hans Blum von der Oberen Papiermühle
zu Maulburg. Das dritte Zeichen, Abb. 13 seines Beitrages in der Zeitschrift
"Das Markgräfler Land,"1' ist hier mit Beschriftung reproduziert. Es stellt einen auffliegenden
Raben über einem Dreipaß dar. letzterer beseitet von den Buchstaben Fund
B, wobei das Fzweistrichig. das B einstrichig geschrieben ist. Dieses Wasserzeichen hat
Grether dem Papiermacher Bartlin Ferber, dem Meister und Besitzer der Niederen Papiermühle
zu Maulburg, zugeschrieben, (verwendet "um 1630"). Das Zeichen ist in natürlicher
Größe abgebildet.

Dieses Filigran stammt jedoch nicht aus Maulburg, sondern aus Freiburg i.Br. Der
Irrtum Grethers ist von der Heimatforschung nicht erkannt worden. In der 1986 erschienenen
Ortschronik "Von Murperch bis Maulburg" stützt sich der Chronist im Kapitel
"Die Papiermühlen in Maulburg"2' im wesentlichen auf die Ausführungen Grethers
von 1937. ergänzt durch weitere genealogische Daten aus den Kirchenbüchern.
Über die Maulburger Wasserzeichen wurden keine neuen Erkenntnisse gewonnen. Lediglich
die Abbildungen von Grether werden wiederholt, das fragwürdige Zeichen ist
auf Seite 23 wiedergegeben. Nachdem das bedauerliche Versehen neuerdings auch
noch in der Werbung der Industrie aufgetaucht ist, kann zu dieser Frage nicht länger geschwiegen
werden. Die Firma Endress und Hauser in Maulburg. (Industrielle Meßgeräte
), die auch Meßgeräte für die Zellstoff- und Papierindustrie liefert, weist in der
Zeitschrift "Das Papier"'1' in groß aufgemachter Reklame auf die "besondere Beziehung
" Mauiburgs "zum Papier" hin und bildet dabei auch das soeben erwähnte Wasserzeichen
ab. das mit der Maulburger Papiermühle nichts zu tun hat.

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