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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 169
(PDF, 33 MB)
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der Natur und das Lob Gottes zu versifizieren - die Nachtseiten des Daseins aber konnten
ihm nicht verborgen bleiben.

Es ist hier nicht zu untersuchen, ob Raupp ein geringer oder ein größerer Dichter
war: er gehört - zumindest mit seinen Gedichten in hochdeutscher Sprache - letztlich gewiß
noch zu den poetae minores (geringeren Dichtern). Seine Gedichte in oberalemannischer
Mundart aber lassen doch dann und wann aufhorchen. Sie übertreffen manchen
Vers bisher gerühmterer Mundartdichter unserer Südwestecke. Die Denzlinger
Heimatstube dürfte er wacker und schon längst verdient haben. Möge eben diese Einrichtung
bewirken, daß man insbesondere seine mundartlichen Verse wieder einmal
vornimmt und dieses und jenes liest und sich dabei an manch origineller und gelungener
Wendung erfreut. Mehr nicht, weder Pathos noch Lobeshymnen. Die Natürlichkeit
mancher seiner Verse sprechen uns noch an: mehr wollte er gar nicht, das genügt - ihm
und uns.

Beschließen wir so unsere Raupp-Erinnerungen mit dem Abgesang' seiner 'Hecke -
rösli":

Wenn jetz mit Lese fertig bisch,
Se sag i: Bhüet di Gott!
Ob i wol no ne Büechli schriib?
J mein schier gar: i sott!

Die Leiden des Regionalen und Subregionalen

Helmut Bender

Am meisten ist man solchem als Rezensent ausgesetzt. Bekanntlich haben regionale
und subregionale Veröffentlichungen gerade in den letzten Jahren einen an und für sich
erfreulichen Zuwachs und vor allem auch einen breiteren Interessentenkreis gefunden.
Das machen sich freilich auch überregionale Verlage und Publikationen zu Nutzen, indem
sie Regionales und Subregionales herausbringen und in die dazugehörigen Gegenden
einschleusen. Freilich hat solches Gebaren auch seine positiven und erfreulichen
Seiten: das jeweils darin Behandelte trifft sozusagen automatisch auf eine größere Leserschaft
, und dieser und jener Ort, jene und diese Gegend werden gewissermaßen auf
höherem, will sagen topographisch erweitertem Terrain vorgestellt und bekannt gemacht
.

So weit, so gut. Doch da hat es auch unliebsame Schattenseiten. Das bloße (mitunter
oberflächliche) Recherchieren mehr oder weniger ortsunkundiger Journalisten und
was mehr entbehrt begreiflicherweise etlicher Genauigkeiten, der Genius loci kann solche
Leute zwar faszinieren, aber nicht verifizieren. Gehen wir einmal ein Beispiel an.
Die 'Winkler Weltliteratur'-Bände gehören zu den führenden klassischen Buchunternehmen
unserer Nachkriegsjahre. Die Dünndruckausgaben deutscher und internationaler
Literatur sind geschätzt und weit verbreitet. Im an und für sich ästhetisch und
sorgfältig gemachten 80seitigen Vorschauprospekt 1988/89 findet sich u. a. auch eine

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