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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 172
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0174
Es ist typisch hansjakobisch. wenn er auch hier das Neue grundsätzlich nicht billigt
und sich massiv dagegen verwahrt. Bleibt jedoch die Frage, weshalb er in seiner Belletristik
sich grundsätzlich nicht der Mundart bedient hat. Sein Wunsch nach größerer Verbreitung
seiner Schriften mag hier zweifellos im Vordergrund gestanden haben. Außerdem
hätte es bei der subregional breiten Gestreutheit seiner Werke bzw. seiner Handlungsorte
zahlreiche Dialektschwierigkeiten bzw. -nuancen geben müssen. Ihm ging es
ja in erster Linie um das gesprochene Wort, und nicht um das geschriebene, um das literarische
(vgl. seine Äußerungen über die Schweizer im Reden und Schreiben).

Und zum Trost für die Hansjakob- und Hebelfreunde sei zu guter Letzt noch darauf
hingewiesen, daß eben in diesem Kartause-Band sich unterm Eintrag vom 8. August anläßlich
eines Bürgeln-Besuches die dazugehörigen Hebelverse finden - allerdings in
nicht ganz lupenreiner Zitation (wer ist schuld daran, Hansjakob oder der Verleger?).

Im Feld von Rheinfelden-Herten
wurde ein weiterer römischer Gutshof entdeckt

Erhard Richter

Am 5. August 1988 begann die "Arbeitsgruppe Archäologie" des Grenzach-Wyhle-
ner Vereins für Heimatgeschichte mit einer Grabung im Hertener Gewann "Burgfeld",
wo Ziegelfragmente und Bruchsteine auf ein römisches Gebäude hinwiesen. Mit Hilfe
von Suchschnitten entdeckten wir nach einigenTagen die letzten Fundamentreste eines
römischen Gutshofs, der etwa 20 x 20 m groß gewesen sein dürfte. Dabei fanden wir
auch eine guterhaltene Münze des Kaisers Antoninus Pius (138-161 n. Chr.)

Auf der Vorderseite des Dupondius erkennt man den Kaiser mit einer Strahlenkrone.
Die Umschrift lautet: Antoninus Aug - Pius PPTR P XXIII. Dabei drückt die Zahl
XXIII aus, daß dem Kaiser bei der Prägung der Münze bereits 23 mal seit seinerThron-
besteigung im Jahre 138 n.Chr. die Vollmachten undVorrechte einesVölkstribuns verliehen
worden waren (TR P =Tribunicia Potestas = Tribunizische Gewalt). Deshalb muß
die Münze um 161 n.Chr. geprägt worden sein. (Abb. 1+2)

Auf der Rückseite der Münze erkennt man die Göttin Pietas, die in der Rechten einen
Globus hält und auf dem linken Arm ein kleines nacktes Kind trägt. Neben ihr stehen
außerdem zwei Mädchen, die - wie das kleine Kind - zum Kaiserhaus gehören.

Die Pietas war bei den Römern die als Göttin verehrte Personifikation des ehrfürchtigen
Verhaltens gegenüber den Göttern und nahen Blutsverwandten und bedeutet
hier: Sorge für und um die Kinder des Kaiserhauses.

Nachdem wir die Fundamente von zwei Seitenmauern des Gebäudes z.T. freigelegt
hatten, übernahm das Landesdenkmalamt die Grabung. Dabei wurden noch vier weitere
Münzen, zahlreiche Keramikstücke sowie Fibeln. Ringe undWerkzeuge gefunden.
Leider waren aber die Fundamente der zwei anderen Seiten des Gebäudes schon so
sehr zerstört, daß sich der Grundriß nicht mehr vollständig rekonstruieren ließ. Nach-

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