http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0176
Abb. 4: Die noch am besten erhaltene Südostecke des Gebäudes. Die Funktion der hier gelegenen
Räume kann nicht mehr genau bestimmt werden.
Abb. 1 und 2: Paul Reinle. Grenzach-WyhJen
Abb. 3 und 4: Eigene Aufnahmen
"Edel und unedel, unedel und edel"
Betrachtungen zur historischen Verpflichtung der markgräflichen Juristen
Christian Martin Vortisch
Es lohnen sich Überlegungen zu den Bedingungen, denen die markgräflichen Juristen,
auf jeden Fall im Oberland, unterworfen worden sind. Vor allem gemeint ist der Satz, daß
alle Leute gleich zu behandeln sind: "edel und unedel, arm und reich, reich und arm"' usw.
Zur Betonung, daß die Reihenfolge der Wortwahl eben keine Bedeutung hat. ist die Reihenfolge
auch stets umgekehrt wiederholt worden. Daß diese Formulierung über Jahrhunderte
hinweg bis in den Absolutismus gebraucht wurde, weist auf ihren Ursprung aus der
historischen Mit-Regierung der "Landschaft" und der uralten dörflichen Selbstverwaltung
.
Man kommt nicht umhin, festzuhalten, daß viele Erscheinungen in der Geschichte unserer
Landschaft nur durch die zitierte Verpflichtung zu erklären sind: Die Aufnahme vieler
Flüchtlinge, die Toleranz gegenüber schwachen Gruppen, etwa sogenannten Wiedertäufern
. Dazu gehören auch Erscheinungen wie das Echo auf die Französische Revolution,
später auch der Anhang an die 1848er Ereignisse.
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