Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 183
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0185
Buchbesprechungen

Friedrich Schwörer. Illustrationen zu Schillers Schauspiel 'WilhelmTell'.
Faksimile der Prachtausgabe von 'WilhelmTell'.
Ein Schauspiel von Friedrich von Schiller. Illustriert von Friedrich Schwörer.
Enthält 10photographische Lichtdrucke ... und Holzschnitte ... Zürich und München

(Fr. Schultheß undTheo. Stroefer) o.J. - Neu herausgegeben von Julius Kraus,
Grenzach-Wyhlen 1988. Großformat. 102 + 6S., fest geb. mit Faks.-Orig.-Prägung.

Als ich gebeten wurde, für diese Neuauflage - nach gut 100 Jahren - eine Einführung bzw. ein
Geleitwort abzufassen, zögerte ich erst mit meiner Zusage, weil ich mir bis dahin eben nur eine
Auch-Tell-IUustrations-Ausgabe vorgestellt hatte. Doch schon die Beschäftigung mit Friedrich
Schwörer, wie dies das seinerzeitige Weil-Heft angeregt hatte, entschied über meine Bedenken.
Kannte ich doch vor allem die Fresken im Konstanzer Konzilssaal, kannte ich doch auch seines
Mitarbeiters Friedrich Pecht Vita und Werke (ich hatte ja selbst u.a. seine Bodensee-Ansichten
bzw. Lithographien neu herausgebracht).

Nur Idealismus und freilich dazugehöriges Mäzenatentum können heutzutage ein solches
CEuvre gewissermaßen zu neuem Leben erwecken. Der Hrsg.. der die Sache geschickt in die Hand
genommen hatte, war zu Recht bestrebt, wenn schon, denn schon, will heißen, eine Replik' zu
inszenieren, die entsprechend dem heutigen Stand der Technik, das Beste, das Exakteste wiederzugeben
imstande ist. Das ist gelungen, ich muß die Leistungen der Lithographieanstalt und der
Druckerei auch als Fachmann als absolut gut und gelungen bezeichnen. Mein Geleitwort und die
Krausschen Ausführungen zur Biographie sowie die Impressumsangaben sollten knapp gehalten
bleiben, so daß das Original desto intensiver in den Mittelpunkt gerückt werden konnte. Wenn
man es auf die Formel "Der Historismus feiert Urständ' bringen wollte, hätte man nicht danebengegriffen
, aber man muß in diesem Fall hinzufügen: der Historismus bester handwerklicher und
auch künstlerischer Qualität. Was Scheffel in der Literatur, hat Schwörer in seine Illustrationsgraphik
umgesetzt. Nicht daß man sich nicht andere und zeitgemäßere Schiller- und Teil-Illustrationen
vorstellen könnte. Aber dies hier sind alles in allem adäquate bildnerische Leistungen. So
würde die Meininger Bühne in ihren glanzvollsten Jahren den WilhelmTell' aufgeführt haben!
Idylle und Handlung. Romantik und Realität: die Dokumentation ist gelungen. Helmut Bender

Ingeborg Krummer-Schroth, Johann Christian Wentzinger.
Bildhauer - Maler - Architekt -1710-1797. Freiburg (Schillinger) 1987. 319 S..
mit 232 teils färb. Abb. Großformat. Ganzleinen, mit färb. Schutzumschlag.

Wenzinger (das tz wurde von der Verfasserin erst auf Grund ihrer archivalischen Studien eingebracht
) war ein über die subregionalen und regionalen Grenzen hinaus bekannter süddeutscher
Hauptmeister des Spätbarock und beginnenden Rokoko. Daß er gleich in mehreren künstlerischen
Disziplinen Vorbildliches und auch für unsere Zeit noch sehr Beachtenswertes geleistet hat,
wurde zwar längst erkannt, jedoch fehlte bisher eine große Monographie, die seinem Leben und
seinen Werken gerecht w ird. Die Freiburger Kunsthistoriker Dr. Werner Noack und Dr. Lore No-
ack-Heuck haben in jahrzehntelanger Kleinarbeit das entsprechende Material zu dieser nötigen
Biographie zusammengetragen. jedoch war ihnen die Niederschrift und Herausgabe eines solchen
Werkes nicht mehr vergönnt. Die seinerzeitige Ausstellung im Freiburger Augustinermuseum
(1960) hat einiges klären und sichten können, jedoch wurde dadurch das Fehlen eines Standardwerkes
über Wenzinger nur noch offensichtlicher. Mit Hilfe der Noackschen Studien und zahlreicher
Fachleute sowie entsprechender Institutionen konnte die sich bereits in zahlreichen Publikationen
bew ährende Kunsthistorikerin Dr. Krummer-Schroth es endlich wagen, dieses Desiderat in
auch würdiger äußerer Form herauszubringen.

Der Textteil gliedert sich in entsprechende Kapitelabschnitte: nach einem Überblick über Lebensdaten
und Hauptwerke' werden erst die Frühwerke (bis ca. 1740). alsdann die anschließenden
Werke (bis 1757). danach die St. Gallener Jahre und das 'Wentzinger-Haus "Zum schönen Eck"'
(sein Freiburger Wohn- und Arbeitshaus) behandelt, es folgen die Spätwerke (1760-86), die St.
Blasianische Zeit (1779-83) und der Lebensabend'. Reichlich Anmerkungen und Nachweise
schließen an: nach dem auch reproduktionsmäßig hervorragenden Bildteil gibt es eine Sippentafel
(Wenzinger war nicht verheiratet gewesen), Archivalien, eine Zeittafel und einen Werkkatalog.
Orts- und Namensregister und Sekundärliteratur. Besonders aufschlußreich u.a. der Abschnitt
über ihm fälschlich zugeschriebene Werke. Gerade das Ortsregister zeigt auf. wie intensive und
wie große Reichweite dieses CEuvre hatte; daß Freiburg und der Breisgau dabei an erster Stelle stehen
, ist begreiflich, doch finden sich in der Südwestecke ebenso Ebringen und Ehrenstetten. Har-

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