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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 48
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0050
Friedhofes von Müllheim mit militärischen Ehren zur letzten Ruhe gebettet. EinTrauerzug
, wie ihn Müllheim zuvor kaum gesehen, gab ihm das Geleit. ..."

Einer der liebsten Burschenschafts-Freunde meines Onkels. Ewald Herzog (Bruder
des Schriftstellers Rudolf Herzog), nahm am Grab Abschied mit einem längeren Gedicht
.

Vor wenigen Jahren traf ich zufällig die Tochter Ewald Herzogs: sie kannte nur noch
dunkel den Namen Stiefvatter ... "das ist eben so" ...nein, so war's noch vor einigen
Jahrzehnten nicht: Im Herbst und im Winter kam ein Großteil unserer Familie zusammen
: so war es z.B. beim Herbsten bei Großmutter. Da saß während mindestens zehn
Tagen, oft länger, alles abends um den langen Tisch: es gab zudem solche, die nur
"z'Liecht" jeweils anrückten. Dann wurde erzählt aus viel älteren Zeiten. Wenn jemand
etwas behauptete, was nach Meinung eines Anwesenden nicht zutraf, wurde sofort eingegriffen
: wir hörten dies früher so und so. nun wurden die gegensätzlichen Meinungen
erörtert, bis die Familie mit mehrheitlicher Überzeugung die "richtige Fassung" fand.
So gab es, wie dies in vielen Familien früher der Fall war. ein festgefügtes Erzählgut.
Dies alles geht in unseren Jahren, in welchen das Fernsehen wichtiger geworden ist als
ein Familiengespräch, unwiederbringlich verloren. Verloren geht damit ein Wissen, das
oft weit in die Jahrhunderte zurückreichte. Man veranschlage den geschichtlichen Wert
solcher Erzählungen ja nicht gering. - PfarrerTrenkle z.B.. der 1930 die "Heimatgeschichte
der Gemeinden Obereggenen ..." nach zehnjähriger Vorarbeit herausbrachte.
hörte viel auf solche Geschichten seiner Bauern. Er kam oft zum alten, würdigen "Johannis
" Stiefvatter. dem "Geetti" von unseren Fritz und Otti Stiefvatter. Wenn er auf
Seite 161 über die Herkunft der Stiefvatter schrieb: "...früherWieslethund Oberelsaß"
so war dies nur der mündlichen Überlieferung zu verdanken, und dies bei einer Familie
, die häufig ihren Wohnsitz änderte, was fürs Bewahren von Erzählungen ja ungünstig
ist. Bei meinen viel späteren Familienforschungen konnte ich erstaunlich viel dieser
Überlieferungen als richtig nachweisen. Darum mein dringender Rat: Sollten Sie das
Glück haben, noch "wissende Alte" in Ihrem Verwandten- und Freundeskreis zu besitzen
, dann gehen Sie schleunigst, vielleicht mit einem Tonband-Gerät, zu ihnen, halten
Sie fest, was Ihre Alten Ihnen zu sagen haben! Peter Kilduffs Aufruf aus den USA gab
mir den nötigen Anstoß, hierzu versuchen, einenTeilbereich der frühen Fluggeschichte
vor dem Vergessen zu bewahren.

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