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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 74
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0076
Jahren des 13. Jahrhunderts in Neuenburg am Rhein urkundet. Obwohl er aus dem Ort
Seefelden, einem Dorf nordöstlich von Neuenburg, stammt, hat er sich offensichtlich
bald in der Stadt niedergelassen und muß zu den angesehensten Personen gehört haben
. So wird C(onradus) villicus am 6. Mai 1271 zum ersten Mal in einer städtischen Urkunde
genannt, erscheint am 8. April 1272 wiederum als erster (!) in der Zeugenliste einer
weiteren dort ausgestellten Urkunde (die ihn für das Jahr 1262 als einen der Vormünder
für zwei Neuenburger Bürger ausweist!) und ist dann im Jahre 1273 zweimal als
Mitglied des städtischen Rates bezeugt, ist somit also ratsfähig. Auch am 25. Oktober
des Jahres 1283 tritt er wiederum als consul von Neuenburg in Erscheinung, danach
wird er noch am 17. Oktober 1289 und am 16. bzw. 22. Juli 1292 urkundlich erwähnt,
aber lediglich als Zeuge."2' Hat sich der soziale Aufstieg der Meier von Seefelden erst
während des Interregnums vollzogen oder bot die um 1180 gegründete Stadt Neuenburg
besondere Aufstiegsmöglichkeiten. noch bevor allgemeinere Aufstiegsprozesse in
Gang kamen? Leider verfügen wir nicht über die nötigen Urkunden, die solcheTenden-
zen erschließen können. Aber gestützt auf dieses Beispiel ließe sich ein Seßhaftwerden
der Meier von Zizingen in Neuenburg oder Freiburg vermuten. Der um 1278/80 in Freiburg
urkundende Ulrich von Zizingen. der als Bürger der Stadt erwähnt wird, liefert einen
wertvollen Hinweis auf derartige Beziehungen der Stadt. "

6. Später belegte Zizinger

Die Reihe der Zizinger, die heute noch in Urkunden nachgewiesen werden können,
ist allerdings mit dem um 1278/80 auftauchenden Meier Ulrich noch lange nicht beendet
. Eine ganze Anzahl von jüngeren Belegen läßt uns die Spur einiger Zizinger weiterverfolgen
.

So nennt eine am 30. August 1300 in Freiburg ausgestellte Urkunde Besitzungen bei
Biengen (bei Freiburg), die von zwei Brüdern aus Zizingen. Abreht und Berhtolt ge-
brüder von Zezzinkon. bewirtschaftet werden/4' Die Urkunde ist von Gotfried von
Staufen ausgestellt, einem Mitglied der Herren von Staufen, die. wie wir bereits gesehen
haben, die Vogtei des Klosters Sankt Trudpert innegehabt haben. Auch im Jahre
1311 ist meiger Abreht von Zezinkowen erwähnt."' Möglicherweise handelt es sich bei
ihm um den am 30. August 1300 genannten Bruder Bertolds. Die beiden Brüder werden
auch im Jahre 1316 genannt, wieder im Zusammenhang mit dem Hof Gotfrieds von
Staufen in Biengen, den die beiden Brüder ietze buwent.~b) Im gleichen Jahr wird ein
Hof ze Zezikoven urkundlich erwähnt, dessen Zins der Grundherr Johann von Staufen
dem Kloster Sankt Trudpert übergibt."' ' Zizinger Einwohner werden allerdings nicht
namentlich aufgeführt.

Zwei weitere Zizinger sind uns aber im Tennenbacher Güterbuch überliefert, das in
den Jahren zwischen 1317 und 1341 angelegt wurde. Unter dem Kapitel Amperingen
findet sich eine C. Domina de Zezikouen, unter Auggen wird ein her Rüdeger von Siz-
zikouen genannt.38' Gerade die beiden zuletzt genannten Personen scheinen aufgrund
ihrer Anrede als domina und her die gesellschaftliche Aufstiegsbewegung der Zizinger
Meier fortzusetzen, denn die Bezeichnungen deuten auf eine Zugehörigkeit zum Adel.
Auch wenn eventuelle verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den beiden adligen
Personen zu dem um 1278/80 in Freiburg urkundlich belegten Meier Ulrich Spekulation
bleiben müssen, weisen diese Nennungen auf eine gehobene Stellung wenigstens einiger
Zizinger hin, die schon zu Ausgang des 12. Jahrhunderts bestanden haben könnte.

Ein Jahr nach der Erwähnung der beiden Brüder Albrecht und Berthold von Zizingen
ist der Aussteller der Urkunde von 1316. Gotfried von Staufen, bereits tot. Das geht

"4


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