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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 98
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0100
Rouget de l'Isle trägt im Haus des Straßburger Bürgermeisters Dietrich
die "Marseillaise" vor. 26. April 1792
(Aus: Jean-Claude Streicher. Georges Fischer. Pierre Bleze:
"Histoire des Alsaciens." Editions Fernand Nathan, 1979. S. 17)

Um seinen Hals zu retten, brach Bronner am Silvestertag des Jahres 1793 oder 11 ni-
vöse de Van II de la Republique francaise wieder in Richtung Basel auf. Nur mit List
gelang es ihm, sein Bargeld aus Frankreich herauszuschaffen. Als die Grenzwachen ihn
schließlich ziehen ließen, hätte er sich, wie Odysseus bei seiner Rückkehr nach Ithaka.
zur Erde werfen und den friedlichen Schweizer Boden küssen mögen, "so froh war ich.
glücklich entkommen zu sein."

Die Zustände, denen Bronner entronnen war. waren nicht von langer Dauer. Wozu noch
die Guillotine, wo doch die Heere der Revolution jetzt siegreich vormarschieren? Ein ungeheurer
Überdruß der Öffentlichkeit wie des Konvents gegen den Terror macht sich geltend
: Robespierre wird am 9.Thermidor (27 Juli) 1794 zum Schafott gekarrt (Eulogius
Schneider, sein Straßburger Ebenbild, ist schon am L April in Paris geköpft worden). Die
nun folgende Phase des Direktoriums ist gekennzeichnet durch die Vorherrschaft gemäßigter
bürgerlicher Schichten und mehr und mehr der Armee auf Kosten der Volkskräfte.
Dem entspricht, daß nun Pathos und Schwung der Revolution spürbar verebben. Recht
deutlich kann man das an den revolutionären Festen ablesen. Sie waren anfänglich spontane
, fröhliche, von der Begeisterung aller Beteiligten getragene Kundgebungen der
Freude über die neugewonnene Freiheit. Jetzt aber werden sie immer mehr zu stereotypen
Veranstaltungen, zu staatlich organisierten Belehrungsritualen mit Zwangscharakter. An
ihnen nahmen die Massen wohl teil, aber mit schwindender innerer Beteiligung.

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