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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 130
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0132
Bevölkerungszahl über 1132 (1852) auf 1860 Personen (1910). davon wohnten Mitte des
vergangenen Jahrhunderts ca. 50 Personen im Ortsteil Schönenbuchen. Insgesamt
blieb im Zeitraum von 1852 bis 1933 der geringe negative Wanderungssaldo mit 26 Personen
gegenüber dem hohen positiven Geburtenüberschuß von 608 Personen bedeutungslos
.

Im 1. Weltkrieg verlor Schönau 54 Soldaten, im 2. Weltkrieg mußte es mit 82 Gefallenen
sowie 6 getöteten Zivilisten und 16 Vermißten weitere Verluste hinnehmen. Während
des Kriegs beherbergte die Gemeinde 469 Evakuierte aus bombengefährdeten
Gebieten. In den Nachkriegsjahren, bis 1950, hatte Schönau 276 Vertriebene (12,5%
der Bevölkerung) aufgenommen, deren Zahl sich bis 1961 auf 325 erweiterte, dazu kamen
82 Flüchtlinge aus der DDR. Der dadurch bedingte Bevölkerungsanstieg erforderte
die Erschließung neuer Siedlungsgebiete auf der vorderen Hofmatt und dem
Mühlenmättle.

Mit Ausnahme des Zeitraums nach dem 1. Weltkrieg bis zur Weltwirtschaftskrise vergrößerte
sich die Bevölkerung der hauptsächlich durch die Industrie geprägten Gemeinde
stetig, bis dann, bedingt durch Abwanderung, erstmals 1963 eine Negativentwicklung
einsetzte, die durch gleichzeitigen Geburtenüberschuß nicht wettgemacht
werden konnte. DieserTrend wurde noch durch das seit den späten 70er Jahren vorherrschende
Geburtendefizit verstärkt. Insgesamt sanken die Einwohnerzahlen, die 1967
ihren Höchststand mit 2455 Personen erreichen konnten, auf 2220 im Jahr 1980. d.h.
um 9.6%, wobei die darauffolgenden 5 Jahre weitere Einbußen um 1,4% brachten. Der
Hauptgrund hierfür dürfte im Personalabbau der Textilindustrie zu suchen sein, der
auch durch andere prosperierende Branchen nicht ausgeglichen werden konnte. Dabei
sank die Beschäftigungsquote in der Textilindustrie (am Anteil aller Industriebeschäftigten
in Schönau) von über 90% (1960) drastisch auf 56.6% (1977). Von den Fortzügen
betroffen sind vor allem einheimische Personen, meist 20 - 45jährige. Im Vergleich
hierzu war der Ausländeranteil von 1972 bis 1980 nur geringfügig zurückgegangen und
hatte sich dann bis 1980 wiederum auf 210 Personen erhöht, die darunter stärkste
Gruppe bilden die Türken.

Konfessionelle Gliederung

Der Ort Schönau als ehemaliges vorderösterreichischesTerritorium und zur Grundherrschaft
St. Blasien gehörig hatte beim Übergang an Baden eine fast ausschließlich
katholische Bevölkerung aufzuweisen. Durch Zuzug fremder Arbeiter im Rahmen der
Industrialisierung, von Beamten und Dienstboten seit Mitte des 19. Jh. sowie durch die
Aufnahme von Flüchtlingen des 2. Weltkriegs stieg der Anteil der Protestanten von
6,9% (1925) auf 18,7% (1970) allmählich an. Die übrigen religiösen Vereinigungen beanspruchten
3,3% (1970).

Soziale Gliederung

Schon Ende des vergangenen Jahrhunderts entspricht die soziale Struktur Schönaus
weitgehend der einer durch die Industrie geprägten Gesellschaft. 1895 waren bei insgesamt
1423 Erwerbstätigen nach dem Hauptberuf des Ernährers eine Mehrheit von
62,5% in Industrie und Gewerbe beschäftigt, in der Landwirtschaft dagegen nur 17,1%.
In den sonstigen Wirtschaftsbereichen waren bereits 11,7% tätig.

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