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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 134
(PDF, 34 MB)
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viehauftrieb fällt hierbei aufgrund der zurückgegangenen Rinderzahl in Schönau wachsende
Bedeutung zu. Von 1979 bis 1982 vergrößerte sich der Anteil des Gastviehs von
einem Drittel auf die Hälfte.

Die schwerpunktmäßig betriebene Rinderhaltung innerhalb der Tierhaltung wurde
durch gemeindeeigene Farren. Anstellung eines Abdeckers sowie entsprechende Vereinigungen
in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. unterstrichen. Der Rinderbestand
war in Schönau im 19. Jh. kontinuierlich gestiegen und hatte kurz vor dem 1. Weltkrieg
mit 393 Stück einen Höchststand erreicht. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte ein Rückgang
um 85% (1975). Der Bestand pendelte sich auf rund 60Tiere ein. Der Anteil der
Milchproduktion ging zugunsten der Mastproduktion von 85% im Jahr 1930 auf 50%
Ende der 70er Jahre zurück.

Die Schweinehaltung diente in Schönau immer überwiegend dem Eigenbedarf. Die
Zahl derTiere verdoppelte sich im Zeitraum 1855 bis 1913 von 118 auf 235. Heute ist der
Bestand unbedeutend.

Im Gegensatz dazu erfuhr nach dem 2. Weltkrieg die Schafhaltung infolge der Bemühungen
der staatlichen Weideinspektion eine Aufwärtsentwicklung (1982:108 Schafe).

Die Pferdehaltung spielt heute keine wirtschaftliche Rolle mehr, ebenso der Ziegenbestand
, der im 19. Jh. in Schönau gegenüber den überwiegend bäuerlichen Umlandge-
meinden einen deutlich höheren Anteil aufwies.

Die in der Landwirtschaft stattfindende Intensivierung der Nutztierhaltung wurde
auch in Schönau deutlich. Von 1965 bis 1982 verringerte sich die Zahl der Betriebe mit
Rinderhaltung von 27 auf 4 bei einer gleichzeitigen Erhöhung des durchschnittlichen
Rinderbestandes von 4 auf 14.

Der landwirtschaftliche Konzentrationsprozeß führte zu einem Rückgang der Betriebe
von 176 im Jahr 1925 über 93 im Jahr 1949 auf 11 im Jahre 1983. Damit verbunden
war die Vergrößerung der durchschnittlichen Betriebsfläche von 1.3 ha (1925) über 3,3
ha (1949) auf 4.5 ha (1981). Darüberhinaus verfügt die Stadt Schönau mit den Gemeinde
- (Allmend-)weiden über den weitaus größten Besitz an landwirtschaftlich genutzter
Fläche (1981: LFvon 76.1%). Heute (1987) sind in Schönau nur noch4Neben-
erwerbslandwirte ansässig.

Die Waldgebiete befanden sich im frühen 19. Jh. infolge von Raubbau durch willkürliche
Waldhiebe. Nutzung des Waldes als Weide. Zunahme an holzverbrauchenden Berufen
(vor allem Stöcklesschneiderei) sowie Holzversorgung der Stadt Basel in einem
herabgewirtschafteten Zustand. Erst mit den badischen Forstgesetzen 1833 und einer
geordneten Waldpflege durch einen Gemeindeförster setzte langfristig eine positive
Entwicklung ein. Die zielgerichtete Aufforstung von nicht mehr zum Weidgang tauglichen
Weid- und Ödland führte zu einer ersten Vergrößerung des Bestandes auf 976 ha
(1887). Hierin enthalten waren bereits die auf Gemarkung Geschwend und Präg liegenden
Enklaven, die im Zusammenhang mit der Aufhebung der Märkerschaften nach langen
Waldstreitigkeiten 1852 Schönau zugefallen waren (765 ha). Weitere Aufforstungsphasen
fanden in den Zeiträumen um die Jahrhundertwende, nach dem 2. Weltkrieg sowie
nochmals 1978 statt.

1987 betrug die Forstfläche der Stadtgemeinde incl. Exklaven 1165 ha und machte somit
weit mehr als die Hälfte der Wirtschaftsfläche aus. Größter Waldeigentümer dabei
ist die Stadt Schönau mit 1110 ha neben dem Land Baden-Württemberg mit 32 ha und
dem Kleinprivatwald von 25 ha.

Das Baumartenmischungsverhältnis im Vergleich von 1871 und 1978 zeigt, daß versucht
wird, neben einem Zuwachs an Fichten im übrigen Baumbestand eine stärkere
Mischung herbeizuführen.

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