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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 137
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0139
Nur kurze Zeit nach der Erbauung der ersten Filiale durch Koechlin errichtete Dietrich
von Dietrich Iselin, ein schweizer Textilunternehmer aus Basel, eine Filiale im
Schönauer Stadtteil Brand. Sie bildet den Grundstein zur heutigen Zell-Schönau AG.
Die Baumwollspinn- und -weberei mit mechanischer Produktionsweise war als reiner
Fabrikbetrieb konzipiert. Die Beschäftigtenzahl lag 1841 nach Fertigstellung des Gebäudes
bei 200 Personen, in der Mehrzahl Frauen, stieg 1866 auf ca. 500 und reduzierte
sich dann bis 1895 auf 350 Beschäftigte mit einem hohen Anteil an Arbeitern aus den
umliegenden Orten. Neu- bzw. Ausbauten wurden nach dem Brand von 1844 und gegen
Ende des 19. Jh. vorgenommen. 1895 entrichtete die Firma 1/5 des Gesamtsteuerkapitals
der Gemeinde. Nach mehrmaligen Veränderungen der Gesellschaftsform fusionierten
1920 die Firmen "Iselin und Cie." und die "MechanischeWeberei Zell i.W." zur heutigen
"Spinnerei und Weberei Zell-Schönau AG" mit dem Hauptsitz Zell. Sie entwik-
kelte sich durch Firmenangliederungen und Filialgründungen zu einem der größten Industrieunternehmen
am Oberrhein. Die 50er und 60er Jahre unseres Jahrhunderts
brachten dem Schönauer Werk technische Neuerungen in Form einer modernen Spinnerei
und einer Jacquardweberei. Das 5.24 ha große Firmengelände prägt den Stadtteil
Brand. Auch heute noch ist die Firma der größte Arbeitgeber Schönaus, trotz erheblicher
Einbußen in den letzten Jahrzehnten: so sank die Beschäftigtenquote imTextil-
und Bekleidungssektor in Schönau von 1969 bis 1977 von knapp 700 drastisch auf 450
(inklusive Schließung der Kammgarnweberei in Schönenbuchen). Zwischenzeitlich gehörte
die Firma zur J. F. Adolff-Gruppe. Backnang, dann zu Koechlin. Baumgartner
und Cie AG. Lörrach und seit 1982 zur Firma Drews. Schrotzberg. Die Ausgliederung
einiger Filialbetriebe scheint dem Werk eine Konsolidierung zu bringen. Die Produktion
der Firma konzentriert sich heute auf Bett- undTischwäsche sowie Modestoffe, wobei
17% hiervon Exportgüter sind.

Abb. 5: Das weitaus größte Unternehmen am Ort bildet die Zell-Schönau-AG (Irisette)
im Stadtteil Brand, am südlichen Ortsausgang. (Foto: B. Lais)

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