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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 63
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0065
Stadtentwicklung und Dorfentwicklung in Müllheim

Vortrag bei der Herbsttagung in Müllheim am 8. Oktober 1989
Hans Rudolf Güdemann

Bald sind es 20 Jahre her. seit ich den ersten Spaziergang mit Herrn Bürgermeister Sänger.
Herrn Groß und Herrn Waibel durch Müllheim gemacht habe. Fast 20 Jahre Planung und
Entwicklung in der Stadt und in den Dörfern, an der ich als Ortsplaner beratend und begleitend
und mit der Aufstellung von Sanierungsplänen. Dorfentwicklungsplänen. Bebauungsplänen
beteiligt war.

Ich freue mich, daß ich heute Gelegenheit habe, eine kritische Bilanz zu ziehen, Tendenzen
und Strömungen aus dieser Zeit rückwirkend aufzuzeigen, aber auch einen Ausblick auf
zukünftige Aufgaben und Probleme, die es zu lösen gilt, zu wagen.

Diese 20 Jahre der Entwicklung sind auch geprägt von einer Bewußtseinsänderung, einem
Wandel der Werte und von der Demokratisierung der Planungsprozesse.

Es stellt sich die Frage, welche Qualität die Stadt- und Dorfentwicklung haben muß, um den
vielfältigen Anforderungen der Zukunft für das Mittelzentrum gerecht zu werden und den
Charakter Müllheims in seiner Bedeutung als "Landstadt" weiter zu stärken.

Charakteristische Eigenart

Die Städte und Dörfer sind im Verlauf von Jahrhunderten entstanden und von vielen
Generationen geschaffen worden. Am Ortsbild ist die Geschichte ablesbar.

Die frühere kontinuierliche Entwicklung und die langsamen Veränderungen führten zu
harmonischen Siedlungsstrukturen.

Jedes Dorf und jede Stadt hat seine charakteristische und unverwechselbare Eigenart
ausgebildet.

Der Gegensatz von Stadt und Dorf, mit der sich ergänzenden Funktionsteilung, hat schon
immer die Landschaften und die Menschen geprägt.

Ebenso hat die Stadt ihre Besonderheit auch aus dem erfahrbaren räumlichen Gegensatz zur
umgebenden Kultur- und Naturlandschaft bezogen.

Ziel der Planungen und Bemühungen war. dieses Charakteristische und Eigengeprägte im
Ortsbild von Müllheim und seinen Stadtteilen zu bewahren und weiter zu entwickeln.

Nach Goethe "ist Bauen Gesinnung".

Architektur und die gebaute Umwelt sind danach die Sinngebung des Lebens und deren
sichtbare Darstellung.

Die Gestaltung muß aus dem Sinn, aus der erfaßten Struktur und aus den unterschiedlichsten
Strömungen, welche an einem Ort sichtbar sind, erwachsen.

Jedes Gebäude hat seine Formensprache, die durch die Bauepoche geprägt ist. Es wirkt
zusammen mit den Gebäuden der Nachbarschaft im Stadtbild.

Der Wandel der Siedlungsstruktur ist sichtbarster Ausdruck des ökonomischen, sozialen
und kulturellen Wandels.

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