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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 171
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0173
Die Basler Papierer und ihre Ausstrahlung
ins Markgräflerland

Festvortrag bei der 60jährigen Jubiläumsfeier der
"Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" am 4. November 1989 in Schopfheim

Hans B. Kälin

Kein Historiker hat uns die 550 Jahre alte Geschichte der Basler Papierindustrie aus den
archivalischen Quellen und alten Chroniken geschildert. Mir selber war leider bisher versagt,
mehr als die Anfänge der Papiermacherei in Basel zu erforschen. Immerhin bestehen einige
Arbeiten, die sich mit der reichen Vergangenheit des Basler Papiers und mit seinen Wasserzeichen
beschäftigen.

Werfen wir einen Blick auf das Markgräflerland. so erkennen wir schnell, daß auch hier eine
ähnliche Situation besteht wie in Basel. Wohl haben einige Lokalhistoriker und Wirtschaftswissenschaftler
in weitgefaßten Darstellungen unter anderem auch die Papiermühlen berührt.
Eingehende historische Schriften über deren Geschichte an den einzelnen Mühlenorten oder
eine geschichtlich fundierte Übersicht über alle Markgräfler Papiermühlen gibt es leider
ebenfalls nicht. So ist es denn recht schwierig, aus dem an vielen entlegenen Orten auffindbaren
Schrifttum ein gültiges Bild zu gewinnen. Wenn ich im folgenden trotzdem die Markgräfler
Papiermühlen zum Gegenstand einer historischen Übersicht mache, so verstehe ich dies als
Versuch zu einer gültigen Geschichtsschreibung, dem jedoch noch vertiefende Forschung
folgen sollte.

Beim Studium der mannigfaltigen Literatur ist unschwer zu erkennen, daß v om Beginn vor
bald 520 Jahren an das Können und Wissen der Basler Papierer und das Geld der reichen Basler
einen bestimmenden Einfluß auf die Entstehung und Entwicklung der Papiermühlen an der
Wiese und Kander ausübten, so daß die Markgräfler Papierindustrie in Basel kaum als
Konkurrenz, sondern eher als ergänzende oder gar abhängige und bereichernde Produktion
galt.

Der Anfang der Basler Papiermacherei

Lassen Sie mich im Geist in die mittelalterliche Stadt Basel zurückkehren. Dort hat nämlich
im dritten Jahr des großen Basler Konzils, am 26. Oktober 1433. der Ratsherr und Großkaufmann
Heinrich Halbysen der Ältere die wenige Schritte vor dem Riehentor Klein-Basels an
dem von der Wiese abgeleiteten Riehenteich gelegene Alienwindenmühle erworben. Er. der
schon seit beinahe zwanzig Jahren im Fernhandel tätig und eines der Häupter einer großen
Handelsgesellschaft war, er. das reichste Mitglied der Safran- und der Schlüsselzunft. Heinrich
Halbysen. als Achtburger einer der angesehensten Patrizier und im Dienste Basels in diplomatischen
Geschäften nach Savoyen und an den Bodensee unterwegs, er begleitete 1432 König
Sigismund zur Kaiserkrönung "über berg" nach Rom. Hat er wohl auf dieser Italienreise den
Entschluß gefaßt, nicht mehr nur Papier aus Südfrankreich und Italien einzuführen, sondern
in Basel im eigenen Betrieb aus der Bütte schöpfen zu lassen? Auf jeden Fall ist seine
Allenwindenmühle die erste Papierproduktionsstätte unserer Regio gewesen, und seine

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