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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 182
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0184
Herbsttagung 1989 in Müllheim

Helmut Bauckner

Etwa hundert Mitglieder und Geschichtsfreunde konnte die .Arbeitsgemeinschaft Markgräfler-
land bei der Herbsttagung in Müllheim begrüßen. Nach zehn Jahren, so der Vorsitzende Julius
Kraus in seinem Grußwort, hat man sich wieder einmal in Müllheim zusammengefunden, um vor
allem die städtebauliche Entwicklung dieser schmucken Landstadt in Augenschein zu nehmen.
Unter den Gästen konnte er Bürgermeister Sänger, den Leiter des Kulturamtes. Herrn Frank
Dieter Koch, und die Vertreter des Museumsvereins. Herrn Dr. Gutzier und Herrn Werner Oettlin.
begrüßen. Ein besonderer Gruß galt dem Referenten des Vormittags. Herrn Dipl.- Ing. H.R.
Güdemann. der maßgeblich an der Sanierung der Stadt Müllheim beteiligt war. Herzlich
willkommen geheißen wurden die Gäste bei einem Empfang im Bürgerhaus auch von Bürgermeister
Sänger, der nunmehr seit 18 Jahren die Geschicke der Stadt leitet. Müllheim, so der
Bürgermeister, habe sich in den letzten Jahren zu einer Fremdenverkehrsstadt, zu einer Schulstadt
und Dienstleistungsstadt entwickelt. Eine Weinstadt ist und war sie allemal, der 1872 von
Großherzog gestiftete Weinmarkt zählt nach wie vor zu den wichtigsten des Landes. Auf der
Gemarkung Müllheim werden heute über 500 ha Rebfläche bearbeitet. Nicht vergessen wurde die
aufstrebende Industrie, die es der Stadtverwaltung in den letzten Jahren ermöglichte. Beachtliches
im Rahmen der Stadtplanung und Stadtentwicklung zu leisten. Dies gelte auch für die eingegliederten
dörflichen Gemeinden. 25 sehr erfolgreiche Betriebe tragen dazu bei. daß Müllheim zu den
gutsituierten Gemeinden unserer Region gehört. Im Augenblick sind es vor allem Schweizer
Firmen, die im Hinblick auf die Entwicklungen in der EG Industriestandorte in Grenznähe suchen.
Daß die Teilgemeinde Britzingen eine Goldmedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner
werden" erhalten hat. vermerkte Bürgermeister Sänger mit besonderem Stolz.

In einem sehr fundierten Referat über Stadt- und Dorfentwicklung in Müllheim machte Dipl.-
Ing. Güdemann anhand eindrucksvoller Zahlen deutlich, welcher Wandel sich in den letzten
Jahren vollzogen hat, ein Wandel, der von den Stadtplanem sehr viel Phantasie, aber auch
Flexibilität verlangt hat und noch weiterhin verlangen wird. Das Ziel der Ortsplanung, so
Güdemann. war es, bei aller notwendigen Modernität den Charakter einer Markgräfler Landstadt
zu erhalten. Je weniger man von der Planung spüre und sehe, so führte er aus. desto besser sei sie
gelungen (siehe auch den Beitrag von H.R. Güdemann in diesem Heft). Daß dieses Ziel erreicht
wurde, davon konnte man sich bei der sich anschließenden Stadtbegehung überzeugen. Besonders
stolz ist man in Müllheim auf die vorzügliche Innenrenovation der Martinskirche, die sich
über den Mauern einer römischen Villa erhebt. Sie wird, nachdem sie nach der Profanierung im
vergangenen Jahrhundert verschiedensten Zwecken gedient hat. heute wieder als Gottesdienstraum
, aber auch als Konzertsaal und Ausstellungsraum genutzt. Herr Koch, der sachkundig in die
Geschichte dieser sehr alten Kirche einführte, verschwieg nicht, daß diese vorbildliche Restauration
unter anderem auch ein Verdienst des Bürgermeisters ist, der sich sehr für diese Kirche
eingesetzt hat. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Bürgerhaus widmete man sich am
Nachmittag dem Heimatmuseum, das einen sehr anschaulichen Einblick in die Stadtgeschichte
gewährt. Aber auch die großen Persönlichkeiten Müllheims vor allem die Familien Blankenborn
und Beidek-Scheffelt. finden in diesem sehenswerten Museum gebührende Würdigung. Aber
was wäre ein Besuch in Müllheim ohne Weinprobe! Hans Werner Oettlin stellte sehr gekonnt fünf
Weine aus vier Müllheimer Weingütern vor, die auch höchsten Ansprüchen genügen konnten.

In seinem Dankeswort an Bürgermeister Sänger schloß Julius Kraus all diejenigen mit ein. die
zum Gelingen dieses informativen Tages beigetragen haben. Er konnte außerdem schon mitteilen,
daß die Herbsttagung aller Voraussicht nach in Kandern stattfinden wird.

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