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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 10
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Gefecht bei Kandern (im badischen Oberlande) - Zeitgenössischer Holzstich

Im Revolutionsjahr 1848 kam Friedrich Hecker mit seinen Freischärlern durch Kandern und
traf am Ortsausgang gegen die Scheideck auf die Truppen des Bundes unter General von
Gagern. Hecker leistete der Aufforderung, die Waffen niederzulegen, keine Folge. Auf der
Scheideck kam es zum Gefecht, bei dem General von Gagern fiel. Ein Gedenkstein erinnert
an dieses Vorkommnis. Nach dem Scheitern der Revolution und der gerichtlichen Verurteilung
republikanischer Kanderner Bürger wurde der Ort in jahrelangen Unfrieden gestürzt.

Die beiden Weltkriege haben Kandern ebenfalls hart betroffen. Das Ehrenmal auf dem
Böscherzen hält die Erinnerung wach an jene Bürger, die nicht mehr heimkehren durften.

Kandern hatte schon um 1572 Bedeutung als Marktflecken. Die Lage des altsausenburger
Hauptortes zwischen Wald und Ebene forderte geradezu den Markt. Seit 1802 fanden hier
regelmäßig Viehmärkte statt. Der Kanderner Pferdemarkt im September mit seinen reitsportlichen
Veranstaltungen machte Kandern über die Grenzen des Markgräflerlandes hinaus
bekannt. So ist es auch zu verstehen, daß der Ort schon 1810 zur Stadt erhoben w urde. Diese
Mittelpunktfunktion wurde 1974 im Zuge der Gemeindereform erneut bestätigt, als sich die
bisher selbständigen Gemeinden Feuerbach. Holzen. Kandern. Riedlingen. Sitzenkirch.
Tannenkirch und Wollbach zur neuen Stadt Kandern zusammenschlössen.

Neben der Eisenverarbeitung spielte bereits im 16. Jahrhundert das Hafner- und Zieglerhandwerk
eine bedeutende Rolle. Kandern ist heute durch seine künstlerische Keramik ein
Begriff geworden. Seinen Namen haben auch die Brezele in alle Welt getragen. Außer durch
Handel. Gewerbe und Industrie gewinnt Kandern immer mehr Bedeutung als Wohngemeinde
und als Fremdenverkehrsort. Die "Brezel- und Töpferstadt Kandern" wird im Landesentwicklungsplan
als Unterzentrum ausgewiesen, und sie ist auf dem besten Wege, diesen Platz voll
einzunehmen.

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