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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 48
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0050
Erhebung", nütze die Steuervorschriften aber derart, daß keinerlei Gewinne ausgewiesen
werden und die Stadt nicht einen einzigen Betrieb zur Gewerbeertragssteuer heranziehen
könne. "Absichtliche Steuersabotage" will Boos da nicht ausschließen und regt Änderungen
bei der Steuergesetzgebung an.42'

So dürfte es in der Gemeindepolitik der 30er Jahre eigentlich um nicht viel mehr gehen als
den Bau dringend benötigter Wohnungen und um weitere Siedlerstellen im Homburg. Doch
Reinhard Boos strebt trotz leerer Kassen Größeres an als nur den Wohnungsbau oder die
langwierige Umgestaltung des neuen Marktplatzes. Gauleiter Robert Wagner. Hitlers Reichsstatthalter
in Baden, macht Boos Mut bei einer Inspektionsreise nach Lörrach im Mai 1937:
"Wir Nationalsozialisten denken aber über das Geld hinaus und machen unsere kulturellen
Ideale nicht abhängig von einer augenblicklichen finanziellen Notlage!"43'

Stadtplanung: Der Reichsadler mit Hakenkreuz hoch überm Marktplatz,
der Platz begrenzt von Bauwerken mit Arkaden und (auf dieser Skizze nicht ersichtlich)
hinten abgeschlossen mit einem neuen Rathaus. Dies ein Entwurf aus dem Stadtbauamt
mit Anklängen an die Führerarchitektur, wahrscheinlich aus dem Jahr 1936

Wagners Rede an jenem 11. Mai 1937 im Rathaus von Lörrach zeigt viel von dem
Größenwahn des Nationalsozialismus. Hier Auszüge: "Sie müssen bei allem, was Sie schaffen,
revolutionäre Lösungen schaffen und finden. Diese Lösungen werden oft nicht verständlich
sein für die Öffentlichkeit und werden Widerwillen erregen (...). Sie müssen radikalste

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