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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 139
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0141
Im Zusammenwirken mit Bürgermeister Hug wurden in verhältnismäßig kurzer Zeit alte
Möbel und Ausstellungsstücke aus der Zeit Hebels in der näheren Umgebung, besonders aus
Bauernhäusern in Hausen und dem Kleinen Wiesental, gesammelt und erworben.

Die Erneuerung dieser historischen Gegenstände konnte in der Werkstatt der Gewerbeschule
unter der fachmännischen Aufsicht von Ernst Grether durchgeführt werden. Die
Gemeinde Hausen hatte für den Ankauf und die Renovierung einen ansehnlichen Betrag zur
Verfügung gestellt, um es zu ermöglichen, daß das Heimatmuseum bis zum 200. Geburtstag
Johann Peter Hebels eröffnet werden konnte.

Dieser schöne Wunsch ging in Erfüllung. Bereits am 8. Mai 1960 konnte das Heimatmuseum
durch Bürgermeister Emst Hug der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Inzwischen wurde das Hebelhaus 1977 bis 1979 unter finanzieller Beteiligung des Landesdenkmalamtes
erneuert.

Im Erdgeschoß haben neben den alten Tischen, Schränken und Truhen auch Regale mit den
Werken der Hebelpreisträger sowie Urkunden und Schriftstücken aus der Zeit Hebels Platz
gefunden. Auch Veröffentlichungen der Hebel-Plakettenträger sowie heimatkundliche
Literatur ist hier aufbewahrt. Im Museum zu sehen ist auch der letzte Kaufbrief aus dem Jahre
1875, als es gelang, im Tauschwege das Hebelhaus ganz zu erwerben. Schriftstücke mit dem
Siegel der Herren von Rötteln sowie Verträge aus dem 17. Jahrhundert sind neben anderen
interessanten Gegenständen zu sehen. Der Ortsplan an der Wand veranschaulicht das damals
noch kleine Dorf Hausen im Jahre 1755 mit seiner Gemarkungsgrenze, welche sich bis heute
nicht verändert hat. Im kleinen Kellerraum unter der Treppe zum Obergeschoß ist eine
Nagelschmiede untergebracht, die in Elbenschwand als eine der letzten im Kleinen Wiesental
erworben und hier wieder aufgebaut wurde.

Die Wohnung von Hebels Eltern im Obergeschoß ist in ihrer ursprünglichen Art bis heute
erhalten geblieben. Die Wohnung wurde nach der damaligen Zeit wieder eingerichtet und
zeigt, wie Hebel mit seiner Mutter gewohnt hat.

Die Bilder in der Schlafstube zeigen die Stationen aus Hebels Leben von der Wiege bis zum
Grabe und bildliche Darstellungen aus seinen alemannischen Gedichten. Zwei Reliefe,
welche das Heilige Abendmahl von Leonardo da Vinci darstellen, beweisen die sehr gute
Handwerksarbeit in der Gießerei des Hausener Eisenwerks.

Erwähnt sei noch, daß der Spruch an der Stirnseite des Hebelhauses, den Hebels Mutter
im Jahre 1763 anbringen ließ, keineswegs alemannisch, sondern kurpfälzisch ist. Diesen
Spruch hat Hebels Vater verfaßt, und die Mutter Hebels ließ ihn nach dem Tode ihres Mannes
anbringen.

Wann Näid und Haß brent'
Wie ein Feür wär Holz und
Kohlen nicht So theür
U. 1763 H.

Im Dachgeschoß des Museums wurde 1985 eine Schuhmacherwerkstatt eingerichtet. Aus
dem Nachlaß von Albert Hauser (1875-1945), Bürgermeister von 1913 bis 1945, der
gelernter Schuhmacher war, erhielt die Gemeinde einen Teil der Einrichtung.

Mögen alle Besucher des Dorfmuseums im "Hebelhüsli" eine Freude an diesem Kleinod
der alemannischen Heimat haben.

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