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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 180
(PDF, 30 MB)
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Bücher und Zeitschriften

Manfred Markus Jung, halbwertsziit - Alemannische Gedichte.
Waldkirch (Waldkircher Verlag) 1989. 112 S.. Leinenband

Moderne Lyrik, moderne Themen in alemannischer Mundart. Der äußeren typographischen, überhaupt
herstellerischen Gestaltung des Bändchens entspricht sein grundsätzlich aphoristischer, mitunter facetten-
hafter Inhalt. Es gibt relativ wenig Text auf diesen kaum einmal gefüllten Seiten - zudem jeweils nur die
rechten Seiten bedruckt wurden. Demnach drängte es den Autor nach entsprechend massiver Substanz,
was ihm in einem Teil der Aussagen gewiß gelungen ist. Simplifikationen auf Alemannisch, ohne deshalb
heile Welt zu beschwören - das ist neu und gar nicht abwegig. Bloße Wortspiele gibt es kaum, es geht um
mehr, und man hat den Eindruck, daß es sich der Autor nicht leicht machte, daß er vielmehr je kürzer die
Verse, je länger darüber gebrütet bzw. sinniert hat. Zitieren wir zur Verdeutlichung: 'wo s recht / kei macht
/ hat / hat / d macht / kein recht'. Oder, um nochmals im Rechtsbereich zu bleiben: 'was isch / recht / bloß
weil s/Recht isch'. Schon vom Graphischen her vertragen solche Aphorismen die spezifische Rechtschreibung
ohne Satzzeichen und in der Regel ohne Großschreibung. Zu weiterer Thematik: einiges über Kunst
und speziell über Wortkunst (' d Wörter sin/wie s gras/ sin eifach doo...'). dann eher menschliche als irgend
politische oder gar brisante Themen, einiges über 'heimet'. auch Zeit- und Lokalgeschichtliches, mitunter
verfremdet, aber doch greifbare Realität (dann und wann vielleicht zu zeitverhaftet, etwa in Sache Basel-
Chemie), im übrigen auch komplizierte und tradierte Themen (etwa 'sisyphus' oder kassandra') bewußt
vereinfacht, wenn nicht zu sehr naivisiert. Worterklärungen schließen an. ein Bew eis dafür, daß Jung auch
mit nichtalemannischen Lesern rechnet. Sie sind ihm zu wünschen, auch wenn sie einige Kritik zu Recht
und zu Unrecht sagen werden: das Feld ist doch weit genug. Helmut Bender

Märchen und Schwanke. Altüberliefertes aus Baden, dem Elsaß und der Schweiz.
Waldkirch (Waldkircher Verlag) 1990 (Badische Reihe 22). Gesammelt von Johannes Künzig. neu
herausgegeben von Helmut Bender. Mit Zeichnungen von Philomena Koch. 134 S.. gebunden.

Nach den badischen Sagen (= Badische Reihe 20) nunmehr badische Märchen zu haben, verwundert
zunächst, denn ausgesprochene badische Märchen finden sich kaum in bisherigen Publikationen, zumal
das Land bzw. das Großherzogtum Baden entschieden jünger ist als alle landläufige Märchentradition.
Doch zusammen mit einigen Schwankstoffen, das Gros aus dem Elsaß und vor allem aus der Schweiz, ließ
sich das schon arrangieren. Der bewährte Volkskundler Johannes Künzig hatte bereits in den 40er Jahren
unseres Jahrhunderts solche Stoffe gesammelt und für eine Publikation zusammengestellt und entsprechend
locker redigiert. Freilich gibt sich einiges in Anlehnung an die Brüder Grimm, anderes aus den
bewährten Schwanksammlungen am Oberrhein (gewissermaßen Vorläufer von Kalendergeschichten
u.ä.), aber es sind doch meist eigenständige Märchenstoffe und keinesfalls nur Wandermotive. Gerade in
unserem Markgräflerraum geben sich die geschickt und munter erzählten Stücke aufschlußreich und sind
in mancher Hinsicht ein gemeinsamer Vorläufer heutiger Regio-Literatur. Alemannisches Wesen spiegelt
sich so immer wieder im Erzählten und dessen phantasievollen Gestalten. Die beigegebenen Illustrationen
sowie ein detailliertes Quellenverzeichnis erhöhen den Wert des nicht nur dem Anekdotischen verhafteten
hübsch aufgemachten Bandes. Helmut Bender

Johann Peter Hebel. Der Statthalter von Schopfheim - Der Spaziergang an den See.

Vorstudie zur Historisch-Kritischen Gesamtausgabe. Herausgegeben von
Adrian Braunbehrens und Peter Pfaff. Karlsruhe (C.F.Müller) 1988. Brosch. 82 S.

In meinem Band Zur badischen Literatur' (vgl. Das Markgräflerland' 1/90) hatte ich bereits diese
Gesamtausgabe erw ähnt, zumal es bis dahin - so kurios das klingen mag - keine Gesamtausgabe gibt bzw.
gegeben hat. Sämtliche Schriften' werden 16 Bände umfassen: I die Gedichte, II+III Erzählungen und
Aufsätze (=Kalenderbeiträge), IV kritischer Apparat zu I - III. V Biblische Geschichten. VI+VTJ Theolo-

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