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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 181
(PDF, 30 MB)
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gische Schriften. VIII+IX die nachgelassenen Aufzeichnungen (auch Entwürfe sowie theologischer
Nachlaß). X - XU Briefe. XIII - XV Kommentare hierzu. XVI Dokumente zu Leben und Werk. Gegenüber
den bisherigen Hebelausgaben, auch den historisch gewordenen vor und um Mitte des 19. Jahrhunderts,
dürften sich die Schwerpunkte massiv verschieben, besonders wenn man noch die geplanten Umfange
mitberücksichtigt: die Bände. I. II, HI. V und X - XII w erden nicht einmal die Hälfte des Gesamtumfanges
dieser Ausgabe umfassen?

Zunächst werden II + III erscheinen (leider nicht I zuerst). Es wird mehr als ein Dezennium dauern, bis
das Gros der Ausgabe komplett sein dürfte. Denn der kritische Apparat ist derart massiv und kompliziert,
daß ein rascheres Voranschreiten kaum möglich sein dürfte, auch wenn man sich modemer Techniken
bedient (computerbearbeitende Herausgeber). Unwillkürlich drängt sich einem bei Einblicknahme in den
Vorstudienband etwa ein Vergleich mit der Hölderlin-Ausgabe (vor allem Große Stuttgarter Ausgabe) auf.
Und man fragt sich nicht nur als naiver Hebelfreund und -leser, sondern auch als Fachmann, als Germanist,
als Philologe: cui bono - d.h. für wen der Gewinn der Variantenapparate usw.? Sieht man dann die Preise,
die sich pro Band trotz aller Zuschüsse begreiflicherweise jeweils dreistellig geben (II + III zusammen DM
240.-). so weiß man a priori, daß es sich hierbei in der Regel fast nur um ein Bibliothekswerk handeln dürfte.

Nichts läge dem Rez. femer. als irgendwelchen Perfektionismus zu bekämpfen. Die Varianten des
Statthalter von Schopfheim' (eine jede Auflage, nicht nur die 1. und die 5. werden mit Akribie unter die
Lupe genommen!) dürften gewiß vorbildlich wiedergegeben sein (auch vom Satzspiegel her), doch man
muß schon viel Zeit haben, das alles in sich aufzunehmen. Ähnliches gilt vom Spaziergang an den See',
einer bislang kaum bekannten Hebelerzählung - und wenn man das so liest, wie man Hebels Kalendergeschichten
gelesen hat und immer wieder liest, so kann man einige Zweifel nicht unterdrücken, ob das
überhaupt ein ursprünglich Hebelscher Text ist, sowohl der Thematik als auch der Erzählmotivation nach.

Zu hoffen bleibt, daß die Bände oder doch die zusammengehörigen Bandgruppen auch einzeln
erhältlich sind, so etwa die Gedichte, die Kalendergeschichten, die Briefe oder der Dokumentationsband.
Darüber hinaus wird diese Gesamtausgabe gew iß manche neuen Aspekte und Perspektiven eröffnen, ohne
deshalb das traditionelle Hebelbild in wesentlichen Erkennmissen zu ändern. Was zur Zeit der großen
Klassikerausgaben im letzten Drittel des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts versäumt wurde,
wird hier reichlich spät und mit unerhörtem Aufwand nachgeholt - aber doch nicht deshalb, weil der
Müller-Verlag, nach Hebels Tod der klassische Verlag Hebels neben dem Schweizer Sauerländer, ein
schlechtes Gewissen härte haben müssen (erinnern wir uns an die Zentnerschen Ausgaben ebenso wie an
seine beiden Briefeditionen, selbst der Einbänder wird noch den meisten Anforderungen gerecht!).

Das Oberland muß ein solches Vorhaben freilich primär begrüßen, doch daß man's von vornherein auch
kritisch mitüberlegt und mitdurchdenkt, ist ein Gebot realliterarischer Erfahrung und langjähriger Verbundenheit
mit den Hauptwerken des Dichters. Helmut Bender

Städte in alter Zeit. Eine literarisch-historische Reise durch Baden und Württemberg.
Hrsg. von Bernhard und Margrit Zeller. Stuttgart (Metzler) 1990. Leinen, mit färb. Schutzumschl..
XII + 339 S., mit 61 färb. + 16 schwarzw. Abb.

Die Hauptgründe für das Zustandekommen vorliegenden Bandes waren Überlegungen dahinaus, wie
man mittels Bild- und Schriftdokumenten aus vergangenen Jahrhunderten (vorzüglich 17.. 18. und 19. Jh.)
das Aussehen und das 'Ensemble .auch das 'Environs' der alten Städte in Baden und in Württemberg (nicht
in Baden-Württemberg!) einigermaßen bewahren und künftigen Generationen tradieren kann. In 60
entsprechenden Monographien wurden solche Versuche kenntnisreich durchgeführt (ein Drittel Badisches
, zw ei Drittel Wümembergisches bzw. Hohenzollerisches). Daß es sich in jedem Fall - vor allem auch,
was die alten Ansichten angeht- nur um eine schmale Auswahl handelt, leuchtet ein.

Es liegt nahe, daß wir - um das Prinzip der einzelnen Kapitel näher kennenzulernen - eine Stadt aus
unserer Subregion wählen. Lörrach bietet sich an: da gibt es die Farbreproduktion eines Ölgemäldes von
G. A. Bauer: c'est tout - leider. Und was die dazugehörigen Texte betrifft, so findet sich zunächst ein Auszug
aus der Geographisch-statistischen Beschreibung des Kurfürstenthums Baden' (anno 1804 bzw. 1814.
zudem anscheinend divergierend die Erscheinungsorte Karlsruhe bzw. Lörrach), folgt Exzerpt aus J. J.
Schneiders Das Badische Oberland' (in Lörrach 1841 erschienen); es folgen weitere Kurztexte: C.
Moehring, "Lörrach im Spiegel alter Lexika' (von 1885), J. P. Hebels Eingabe zur Beförderung' nach den
ersten Präzeptoriatsvikarjahren von 1789. sodann seine 'Abschiedspredigt' vom 13. November 1791. und
schließlich Auszüge aus B. Reiffenbergs 'Hebeltag 1952'. Damit sind immerhin Texte aus drei Jahrhun-

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