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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 67
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0071
Friedrich Kaiser - der Historien-
und Schlachtenmaler

Zu seinem 100. Todestag am 13. Oktober 1990
Gerhard Moehring

Die Verherrlichung der nationalen Geschichte bildet das Hauptthema der Historienmalerei
. Schon im antiken Griechenland gab es Darstellungen etwa der Perserkriege. Berühmt ist
auch das Alexandermosaik aus Pompeji. Gelegentlich sind Beispiele der Historienmalerei
auch in der Buchmalerei des Mittelalters enthalten. In der jüngeren Zeit gibt es zunächst in
Italien seit der Renaissance diese Kunstgattung, als die Stadtstaaten erstes Selbstbewußtsein
zeigten. Neben den dargestellten historischen Ereignissen dominieren zusehends bis zur
Französischen Revolution 1789 Bilder geschichtlicher Persönlichkeiten, oft überhöhte
Portraits. gleichsam stellvertretend ein Land, einen Staat oder eine Gesellschaft repräsentierend
.

Den Höhepunkt erreicht die Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Zwei Künstlernamen
ragen aus der Vielzahl dieser Kunstgattung heraus: Horace Verriet (1789 - 1863. Paris) und
Adolf von Menzel (1815 geb. in Breslau - 1905 gest. in Berlin). Sie vereinten beide die
historischen Ansatzpunkte - Ereignisdarstellung und Portrait - auf meisterliche Weise,
indem sie historische Szenen mit portraithaftiger Genauigkeit der dort agierenden Personen
verbanden und so das Geschichtsverständnis ihrer Auftraggeber ins rechte Licht setzten.
Nachempfundene Höhepunkte historischer Augenblicke, aber auch als Bildreporter miterlebter
Ereignisse fanden so ihre realistische, aber doch dem Geschmack nationalbetonter
Geschichtsauffassung Rechnung tragende Darstellung. Sie dienten dem zunehmenden
Bedürfnis nach Illustration der im 19. Jahrhundert immer zahlreicher werdenden Geschichtsliteratur
, wie sie dem wachsenden Geschichtsbewußtsein jener Zeit entsprach. Die
neuen Techniken der Lithographie und des Holzstiches, aber auch die nun mögliche
Reproduktion farbiger Bilder kamen dieser Entwicklung entgegen. Erst die Fotografie
machte die Historienmalerei - wenigstens der aktuellen Geschichte - überflüssig.

Historienmalerei war daher stets Auftragskunst und immer tendenziös und blieb als
Kunstgattung damit schon thematisch in vorgegebenen Grenzen. Auch in Baden gab es
zwischen dem historischen, dem literarisch erlesenen und dem realistisch erlebten und
erschauten Genre dieser "Historien- und Schlachtenmalerei" einige bedeutende Vertreter
wie Feodor Dietz (1813 geb. in Neunstetten - gest. 1870 in Are le Gray). Friedrich Kaiser
(geb. 1815 in Lörrach - gest. 1890 in Berlin) und Wilhelm Emele (1830 - 1905).

Vor diesem Hintergrund steht das Leben von Friedrich Kaiser, der am 21.Januar 1815 in
Lörrach zur Welt kam. Einiges über die Familie und damit auch über Friedrich Kaiser - wenn
auch nicht allzuviel - berichtet uns sein zwei Jahre älterer Bruder Eduard Kaiser, der
Lörracher Arzt, in seinem Buch "Aus alten Tagen - Lebenserinnerungen eines Markgräflers
1815 - 1875".

"Meine Mutter, eine energische, kraftvolle Blondine mit grünlichen Augen war die
Tochter eines Dorfschulmeisters in Weisweil, der das Faktotum des Ortes war und über eine
mächtige Schar von Söhnen und Töchtern häuslich, hart, klug und erfolgreich herrschte.

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